Die Pflichtaufgabe gegen den SC Wiedenbrück war für die Elf von Cheftrainer Olaf Janßen erwartbar schwer. Gegen den Tabellenvierten lief für die Viktoria in der Anfangsphase nur wenig zusammen. Das Aluminium verhinderte sogar einen Rückstand, als Wiedenbrücks Daniel Brinkmann abschloss (15.). "Wir wussten, dass wir auf einen Gegner treffen, der den Druck hat, zu gewinnen. Das macht es auf der einen Seite ein bisschen leichter, auf der anderen Seite ist es auch gefährlich, da eine gewisse Entschlossenheit da ist", gestand Janßens Gegenüber Björn Mehnert.
Umso glücklicher gingen die Höhenberger im Gegenzug in Führung: Nach einem Eckstoß scheiterte eine Wiedenbrücker Abseitsfalle, sodass Viktoria-Verteidiger Tobias Willers völlig freistehend nur noch einzuschieben brauchte (16.). Dies jedoch aus stark abseitsverdächtiger Position. "Ob es Abseits war, kann ich aus meiner Position nicht beurteilen", kommentierte Mehnert die Szene, die zum Rückstand führte.
In der Folge wurde der Aufstiegsaspirant aktiver, doch es war der Gast, der treffen sollte. Wiedenbrück-Torjäger Aygün Yildirim behauptete sich nach einer Flanke von der rechten Seite und schob aus kurzer Distanz an Schlussmann Sebastian Patzler ein (26.).
Trotz mehrfachen Ballverlusten und Missverständnissen gelang der Viktoria letztlich doch noch das 2:1: Der für Sven Kreyer in die Startelf gerückte Tim Handle vollendete eine der wenigen gelungen Ballstafetten der Janßen-Elf, indem er das Spielgerät an Marius Weeke vorbei ins Netz schob (30.). Mit diesem Zwischenstand ging es für beide Mannschaften in die Kabinen. Nach dem Seitenwechsel wurden die Gäste von Trainer Björn Mehnert mutiger, während bei den Kölner Offensivbemühungen weiter Sand im Getriebe steckte. "Wir haben uns selbst bestraft. In der zweiten Halbzeit war kein Zutrauen mehr da", klagte Viktoria-Trainer Olaf Janßen nach dem Spielende.
Besser machten es die Wiedenbrücker. Unbedrängt bediente Yannick Geisler Daniel Brinkmann, der zum erneuten Ausgleich treffen konnte (57.). "In der Halbzeit bin ich lauter geworden, weil ich weiß, was in der Mannschaft für eine Qualität steckt. Am Ende waren wir den Siegtreffer mit unseren Chancen sogar näher", betonte Wiedenbrücks Mehnert nach dem Abpfiff.
Das 2:2 war der Schlusspunkt auf einer schwachen Partie der Viktoria, denn mehr Tore bekamen die 682 anwesenden Zuschauer im Sportpark Höhenberg nicht zu sehen. Zu wenig für die Aufstiegsansprüche der Domstädter, die damit keinen Druck auf den Ligaprimus KFC Uerdingen ausüben konnten. "Es war ein sehr schweres Spiel für uns. Ich glaube jeder im Stadion hat gesehen, dass es am Ende des Tages ein Kopfproblem war", begründete Janßen das Remis. Für den SC Wiedenbrück ist der gewonnene Punkt hingegen ein Achtungserfolg.