"Seit Babelsberg", nickt der ehemalige Duisburger, "ich wollte aber dem Team unbedingt helfen." Er ließ sich fitspritzen. Jetzt geht nichts mehr. Güvenisik: "Abgeprochen war, mich nach dem Wuppertal-Match aus dem Rennen zu nehmen." Der Körper reagierte schneller. Der ehemalige türkische U21-Nationalspieler: "Doppelt bitter."
Die Adduktorenverletzung muss nicht operativ angegangen werden, die Schambein-Blessur allerdings schon. Am kommenden Dienstag hat der 27-Jährige einen Termin bei Dr. Michael Krueger in der Klinik Sanssouci Potsdam. "Er ist Spezialist auf diesem Gebiet", erklärt Güvenisik, der sich zum Beispiel bei Kollege Sören Brandy rückversichert hat, den die gleiche Geschichte auch länger auf Eis legte. Drei Tage wird der 74-fache Zweitliga-Akteur in der Hauptstadt stationär bleiben. "So was ist dann meistens nach vier Wochen komplett überstanden." Nicht jedoch die Adduktoren-Problematik.
Gut für Güvensik, das Lachen lässt er sich nicht nehmen. "Jetzt nutze ich die Zeit, mich völlig neu herzurichten, auch die Zähne stehen auf der Agenda." Von denen er vorab am zweiten Spieltag in Düsseldorf bekanntlich einige einbüßte, seine erste schwere Verletzung in dieser Saison. "Mich erkennt später keiner mehr, ich werde wahrscheinlich danach nur noch im Trikot durch die Gegend rennen, damit man weiß, wer ich bin." Wie gesagt, Güvenisik sieht nicht ein, komplett Trübsal zu blasen.
Allerdings macht er deutlich, dass es ihn schon nervt: "Mensch, ich habe aber auch ein Pech." Bei seinem letzten Club Jena fiel er ein halbes Jahr mit einem Kreuzbandriss aus. Seine Prognose ist klar: "Bis zur Rückrunde werde ich wohl ausfallen, gut, dass die Jungs jetzt gut in Tritt sind und die notwendigen Punkte holen." Um sich weiter nach oben zu pirschen, Güvenisik wird auf der Tribüne mitfiebern. Zur eventuellen Jubelei taucht er dann wohl auf dem Feld auf, das war auch gegen Wuppertal ("ein ungemein wichtiger Sieg") so, als er mit den Fans die Welle machte - auf Krücken.