Zunächst schockte Aygün Yildirim die Gäste knapp nach dem Wechsel mit dem 2:0 und setzte dann in der Schlussphase noch zwei Nadelstiche zum 4:0 (1:0). Trainer Mike Terranova war vollends bedient.
Terranova überraschte mit einigen personellen Umstellungen. So rückte Felix Haas statt Kai Nakowitsch in die Innenverteidigung. Terranova: „Er ist wieder völlig fit und vor allem völlig abgeklärt.“ Auf der linken Seite wollte Terranova zudem Druck aufbauen. Maik Odenthal stand in der Viererkette und vor ihm sollte Tim Hermes (wie schon im Pokalspiel) die Wiedenbrücker Defensive fordern. Yassin Ben Balla und Patrick Bauder bildeten eine recht offensive Doppelsechs, vorne gab Aloy Ihenacho sein Ligadebüt für die Oberhausener. Dies übrigens neben Patrick Schikowski, der wie auch im Pokalspiel zentraler agierte, als das aus der Vergangenheit bekannt war.
RWO kam gut ins Spiel und kontrollierte das Geschehen. Die erste Gelegenheit war ein Standard, Patrick Bauder brachte einen Freistoß direkt rein, doch Wiedenbrücks Torwart Marcel Hölscher war zur Stelle (6.). Nach einem Hallo-Wach-Angriff der Hausherren, den Haas klärte, drückte RWO weiter. Aber es sollte noch rund 20 Minuten dauern, ehe Rafael Garcia einen Ball gefährlich vors Tor brachte und zunächst Aloy Ihenacho und dann Patrick Bauer knapp vergaben, weil der letzte Ball abgefälscht wurde.
Doch trotz überlegener Spielführung sprangen keine hundertprozentig zwingenden Chancen mehr heraus, ganz im Gegenteil. Viktor Maier nutzte eine Unachtsamkeit der RWO-Innenverteidigung, kam frei zum Kopfball und düpierte Torwart Robin Udegbe und Ihenacho auf der Linie, die den platzierten Ball nicht mehr klären konnten (42.). Damit war der Spielverlauf so ziemlich auf den Kopf gestellt und die Rot-Weißen bekamen einiges nachzudenken mit in die Kabine zur Pause.
Rot-Weiß kam bemüht zurück, doch Wiedenbrück sorgte sofort für einen herben Dämpfer. Nahezu deckungsgleich zum Tor der ersten Halbzeit köpfte Aygün Yildirim nach einer gechippten Flanke auf den zweiten Pfosten das 2:0 für die Hausherren (51.). Im Gegenzug hatte Bauder eine gute Gelegenheit, doch wieder fehlte es an der letzten Präzision. Dies und leichte Ballverluste führten zu Kontern der Elf von Björn Mehnert. Daniel Brinkmann vergab in aussichtsreicher Position (75.).
Kurz danach sorgte der eingewechselte Dominik Reinert für Leben, doch seine Flanke auf Ihenacho wird im letzten Moment geblockt (76.). Auf der Gegenseite zeigte erneut Yildirim, wie man Konter effektiv zu Ende spielt. Er tanzte Udegbe aus, Hermes konnte auch nicht mehr eingreifen und der Wiedenbrücker Angreifer schob ins leer Tor zum 3:0 (89.) ein. Und vollends verkloppt wurden die Rot-Weißen in der zweiten Minute der Nachspielzeit, als Yildirim erneut einen Konter zum 4:0 abschloss.