Es lief die zwölfte Spielminute: Während Koray Kacinoglu mit dem Kopf einen lang herausgeschlagenen Ball der Essener verarbeiten wollte, ging Verteidiger Azur Velagic mit dem Fuß hin und traf den ehemaligen Wattenscheider voll im Gesicht. Der ehemalige Wattenscheider verlor sofort das Bewusstsein, wurde rund zehn Minuten behandelt und ins Krankenhaus nach Bünde gebracht. Die Nacht verbrachte Kacinoglu zur Beobachtung auf der Intensivstation.
Rödinghausens Trainer Alfred Nijhuis konnte am nächsten Tag vorsichtig Entwarnung geben: "Er hat eine schwere Gehirnerschütterung, gebrochen ist wohl nichts. Er ist wieder bei Bewusstsein und es geht ihm besser." Zudem habe er Risswunden an Lippe und Ohr, hinzu kommen Prellungen im Gesicht. Der Niederländer hatte seinen Kapitän am Sonntag im Krankenhaus besucht, die Familie des gebürtigen Krefelders war ebenfalls dort. Kacinoglus Vater war am Samstag direkt nach dem Unfall auf den Rasen gelaufen, um sich sofort zu erkundigen, wie es seinem Sohn geht. Nijhuis: "Das war ein brutaler Schock. Dieser Zusammenprall ist direkt vor unserer Trainerbank passiert." Nijhuis verrät zudem: Nur dank des beherzten Eingreifens von RWE-Mannschaftsarzt Dr. Martin Momsen konnte die Partie im Häcker Wiehenstadion überhaupt fortgesetzt werden: "Er hat dort wirklich hervorragende Arbeit geleistet und dadurch alle Anwesenden rundum beruhigt."
Hinzu kam, dass Kacinoglu auf dem Platz schon wieder zu sich gekommen war. Edgar Bernhardt, Siegtorschütze des Hinspiels, half die Tatsache, dass sein Spielführer noch auf dem Platz kurz wieder zu sich kam: "Er konnte sich an nichts erinnern, hat aber gesagt, dass alles okay ist. Von daher konnten wir dann auch unseren Job machen."
Wie lange Kacinoglu ausfallen wird, ist derzeit noch unklar. Selbiges gilt auch für Velagic. Der defensive Mittelfeldspieler zog sich beim Zusammenprall einen Innenbandriss sowie eine Beckenprellung zu.