Zwei Wochen nach der letzten Liga-Pleite gegen Rot-Weiss Essen (0:3) erhält das neuformierte Team der Ahlener heute Abend (19:30 Uhr) die nächste Gelegenheit, um nach sechs Niederlagen in Serie wieder zu punkten. Die Chancen darauf dürften aber eher gering sein, denn nun kommt ausgerechnet der ungeschlagene Spitzenreiter Borussia Mönchengladbach II. Wir sprachen vor dem Spiel gegen die Fohlen mit Ahlens Trainer Mircea Onisemiuc über die letzten schwierigen Wochen der Wersestädter.
Mircea Onisemiuc, nach sechs Niederlagen in Serie wartet nun der souveräne Tabellenführer. Gibt es angesichts dieser Konstellation überhaupt Grund zur Hoffnung? Hoffnung gibt es beim Fußball immer. Wir wissen natürlich, was uns gegen Mönchengladbach erwartet. Das ist eine Bomben-Truppe, die ab und an sogar aus dem Profi-Kader verstärkt wird. Wenn diese Mannschaft ins Rollen kommt, ist sie kaum zu stoppen. Aber genau das wollen wir verhindern. Rot-Weiß Oberhausen hat es beim 2:2 in Gladbach zuletzt gut gemacht. RWO hat sich gewehrt und war sehr aggressiv. So müssen wir vor unserem Publikum auch auftreten. Ich erwarte von meiner Mannschaft, dass sie den Gladbachern das Leben schwer macht.
Nach dem 0:3 gegen RWE gab es vereinzelte Kritik aus dem Fanlager. Wie haben Sie das erlebt? Ich habe mitbekommen, dass sich ein paar Fans beschwert haben. Natürlich registrieren wir das und nehmen es auch ernst. Die Fans haben das Recht, sich zu beschweren, wenn die Ergebnisse nicht stimmen. Aber es gibt auch Gründe, warum es zuletzt nicht gelaufen ist. Die habe ich schon oft genug wiederholt. Wir mussten ein komplett neues Team aufbauen. Und das mit äußerst geringen finanziellen Mitteln. Einige Spieler wurden erst kurz vor dem Ende des Transferfensters verpflichtet und hatten weder eine vernünftige Vorbereitung noch Spielpraxis. Wir müssen als Mannschaft zusammenwachsen. Das braucht leider Zeit. Wir schauen jetzt nur noch nach vorne.
Das Problem ist, dass Ihre Mannschaft mittlerweile auf einem Abstiegsplatz steht und auch dringend Punkte benötigt. Wie weit ist das Team mittlerweile? Die Spielpause in der Regionalliga kam uns sicher entgegen. Wir haben die Zeit genutzt und sehr hart und intensiv trainiert. Zwischendurch haben wir unser Pokalspiel gegen den Landesligisten Beckumer SV mit 4:1 gewonnen und konnten etwas Selbstvertrauen tanken. Ich denke, dass einige Spieler wie Emre Yesilova oder Rene Klingenburg endlich einen Sprung nach vorne gemacht haben. Das wird uns mit Sicherheit helfen. Denn es stimmt natürlich, dass jetzt Punkte eingefahren müssen. Gegen eine Mannschaft wie Mönchengladbach kann man sicher nicht damit planen, auch wenn wir alles in die Waagschale werfen werden. Das wären sogenannte Bonuspunkte. Aber spätestens in der Woche darauf gegen den SC Verl muss etwas passieren.