Im Aufsteiger-Duell bei den Sportfreunden Siegen unterlag die TSG mit 1:4. Dabei hatte Adrian Wasilewski die Mannschaft von Andrius Balaika in Führung gebracht. Doch Arda Nebi (2), Björn Jost und Günter Mabanza sorgten für den ersten Saisonsieg der Sportfreunde Siegen. Siegen zog damit an Sprockhövel vorbei, die TSG ist damit zum ersten Mal in dieser Saison Tabellenletzter.
Völlig klar: Die Stimmung war nach dem Abpfiff von Schiedsrichter Cem Sayilgan im Siegener Leimbach-Stadion völlig unterschiedlich. Die Spieler in den roten Trikots, also die Siegener, lagen sich in den Armen, und die Spieler in den blauen Hemden und Hosen, also die Sprockhöveler, schlichen mit gesenkten Häuptern vom Rasen.
Ein bitterer Nachmittag also für Sprockhövel, wie auch Trainer Andrius Balaika während der anschließenden Pressekonferenz befand. Dabei hatte dieser Nachmittag für seine Mannschaft so gut angefangen. Denn 30 Minuten lang war die TSG die Mannschaft, die bestimmte, wo es lang ging. Die Sprockhöveler waren ballsicher, hielten die Siegener vom eigenen Tor fern und setzten auch in der Offensive Akzente. Gegenüber dem letzten Spiel gegen die U23 von Schalke 04 hatte Andrius Balaika seine Mannschaft auf vier Positionen geändert. Robin Benz stand wieder im Tor, und davor gab es in der Viererkette gleich drei Wechsel. In der Innenverteidigung spielten Raoul Meister und Patrick Polk und hinten links Orhan Dombayci.
Vor allem die Rückkehr der Innenverteidiger schien der TSG Sicherheit zu verleihen. Die Abwehr stand zunächst gut, und nach 18 Minute gab es die erste richtig gute Chance. Nach einem langen Pass von Adrian Wasilewski legte Max Claus den Ball zurück auf Christian März, doch dessen Schuss war letztlich nicht hart genug. 120 Sekunden später wurde im TSG-Lager aber gejubelt. Alpay Cin hatte mit einem Distanzschuss getroffen.
Es lief also nach Plan, so schien es auf jeden Fall. Doch dieser Treffer hatte auch die Siegener geweckt. Denn die Gastgeber, die am vergangenen Wochenende eine 1:7-Klatsche gegen Rot-Weiß Oberhausen hatten hinnehmen müssen, wurden nun agiler. Zunächst verpasste zwar noch Arda Nebi am langen Pfosten aus ganz kurzer Distanz nach einer scharfen Hereingabe von Julian Jakobs, doch kurz darauf war es passiert. Wieder passte Jakobs auf Nebi, der diesmal zentral vor dem Tor stand und die Kugel ins Netz wuchtete. Zum zweiten Mal binnen kurzer Zeit hatte die linke Abwehrseite der TSG nicht gut ausgesehen.
1:1 also nach 32. Minuten. Die TSG hatte dann noch eine Chance durch einen Bogenschuss von Christian März, der gesehen hatte, dass Siegens Torwart Christoph Thies weit vor seinem Kasten gestanden hatte, doch danach bekamen die Sprockhöveler nicht mehr viel auf die Reihe. Und nach dem 2:1 der Sportfreunde durch Günter Mabanza ging gar nichts mehr.
Den zweiten Durchgang sollte man auf Sprockhöveler Seite schnell vergessen. Oder besser doch nicht, weil man ja aus Fehlern lernen kann. Und davon machte die TSG eine ganze Menge. Nur fünf Minuten nach dem Wechsel traf Siegens Björn Jost zum 3:1 und nach einer Stunde Arda Nebi zum 4:1. Und es hätte noch schlimmer kommen können – an einem für Sprockhövel bitteren Nachmittag.