Adis Omerbasic kassierte nach einem Foul in der 44. Minute die Rote Karte, dazu gab es einen Elfmeter, den Marius Bülter zum zwischenzeitlichen Ausgleich verwandelte. Zuvor hatte Daniel Somuah (11.) den BSC in Führung gebracht. Nach dem Wechsel trafen Bonns Lucas Musculus (61.), Marvin Höner (71.), ehe Dario Schumacher (78.) den Bonner Siegtreffer erzielte.
RevierSport sprach mit BSC-Trainer Daniel Zillken über die moralische Leistung seiner Elf, den Ausfall von Abdelkader Maouel und das Heimspiel gegen Rot Weiss Ahlen am kommenden Sonntag (14 Uhr; Achtung, Heimrecht getauscht!)
Daniel Zillken, Ihre Mannschaft hat sich nach der Niederlage in Essen berappelt und Rödinghausen mit 3:2 geschlagen. Ein Sieg der Moral? Das zum einen. Aber Moral ist auch, dass wir nach der Doppelbestrafung in der 44. Minute zusammenstehen und alles raushauen. Zuvor hatten wir schon zwei, drei richtig gute Torchancen. Dann kassiert man den Ausgleich – da rotiert man in der Kabine. Ich habe gelesen, dass Siegen gegen Schalke in Unterzahl verloren hat. Da hat es dem Gegner wohl in die Karten gespielt. Wie wir gegen Rödinghausen gefightet haben, da war kein Unterschied zum Gegner festzustellen. Objektiv muss ich aber auch sagen, dass es eine Phase im Spiel gab, in der wir Glück hatten, dass Rödinghausen seine Chancen nicht genutzt hat.
Wie ist die Mannschaft intern mit dem Ausfall von Abdelkader Maouel umgegangen? Er war im Stadion und die Jungs haben sich natürlich auch für ihn gefreut. Nach Bekanntgabe seiner Diagnose kam natürlich ein „Jetzt erst recht“-Gedanke. Man sieht bei allen Spielern, dass die Charaktere stimmen und zusammenpassen. Natürlich lässt sich das nach einem Sieg immer sehr einfach sagen. Aber nach den letzten acht, neun Wochen kann ich beurteilen, dass die Auswahl der Spieler richtig war. Auch die Integration der neuen Spieler ist uns sehr gut gelungen.
Man muss immer schön die Platten drin haben
Daniel Zillken
Sind die Lobeshymnen bis zur Mannschaft durchgedrungen und hat das weiteres Selbstbewusstsein gegeben? Das bekommen die Spieler natürlich mit, sie sind ja gut vernetzt. Man muss trotzdem immer schön die Platten drin haben und bodenständig bleiben. Ich bin das von meiner Person auch, muss das aber auch den Spielern eintrichtern.
Drei Spiele, zwei Siege – ihre Mannschaft hat einen ordentlichen Start für einen Aufsteiger hingelegt. Spielt da noch die Euphorie mit oder sind die Einschätzungen richtig, dass es sich beim Bonner SC um einen Aufsteiger von anderem Format handelt? Im Büro wurde schon geflachst: Fünf Punkte von einem Abstiegsrang entfernt. Ich schließe mich der Euphorie noch nicht an. Wir müssen uns noch an das Niveau gewöhnen. Bei uns spielt kein Löning oder Platzek, der für 15 Tore pro Saison gut ist und uns aus allem rausknallt. Das Kollektiv steht über allem.
Düsseldorf II, RWE, Rödinghausen und nun das Heimspiel gegen Ahlen. Hätten Sie sich einen unbequemeren Auftakt ausmalen können? Das ist ohne Frage ein unangenehmer Auftakt. Ahlen hat als Aufsteiger in der letzten Saison richtig gut mitgespielt und trotz der Abgänge Qualität hinzubekommen. Man sieht, dass sie alle Hebel in Bewegung gesetzt haben. Für uns ist wichtig, dass wir die Leistung, die in den letzten Spielen sehr stabil war, weiterhin abrufen. Das ist unsere Marschroute.