Zum Beispiel der, dass Frank Löning sich schon am ersten Spieltag die Torjägerkanone hätte holen können. Freilich: Allzu dramatisch war es natürlich nicht gewesen. Drei Tore jedoch hätte der Essener Routinier gut und gerne noch schießen können. Dass es bei einem Treffer (41.) geblieben war, veranlasste niemanden, den Stürmer auch nur annähernd zu kritisieren.
„Ich habe auch gespielt, bis ich 36 Jahre alt war. Aber im höheren Alter hätte ich mir die Wege, die Franky gegangen ist, wohl gespart“, übte sich Trainer Sven Demandt in Selbstironie und gleichzeitig Wertschätzung für Essens Premieren-Torschützen. Denn Löning trat ungemein mannschaftsdienlich auf, lief und ackerte und hielt seinen Kollegen oftmals den Rücken frei.
Und am Ende stand schließlich ein verdienter 2:0-Erfolg. „Für uns war es wichtig, dass wir gut aus den Startlöchern kommen. Wiedenbrück ist keine Mannschaft, die man im Vorbeigehen schlägt. Wir haben gesehen, wozu sie in der Lage sind“, wies Löning im Anschluss auf die Qualität des SCW hin.
Dass RWE das Spiel im Jahnstadion nicht noch deutlicher gewonnen hatte, fand er dabei halb so wild: „Hätten wir mit einem 6:0 angefangen, wäre es zu perfekt gewesen.“ Dabei habe sich in den Augen des Stürmers bereits zum Ende der Saison einiges getan. „Wir sind an unseren Aufgaben gewachsen. Natürlich wird jetzt viel geredet, wie gut wir doch sind und so weiter. Aber vielleicht sind wir auch einfach so gut.“
Das kann Löning bereits am kommenden Freitag, 5. August, mit seinen Kollegen wieder unter Beweis stellen. „Wir wollen vor unseren eigenen Fans den nächsten Dreier holen“, gibt der ehemalige Chemnitzer die Marschroute für das erste Heimspiel gegen den Bonner SC vor.