Der wurde von Kickers-Manager Thomas Richter am vergangenen Samstag erstmals kontaktiert. Auch der Funktionär wagte bekanntlich erst vor wenigen Wochen den Schritt aus dem Bergischen ins platte Ostfriesland. "Dass er mich direkt anruft, ist eine Auszeichnung, das freut mich. Und es ist eine interessante Option, weil ich unbedingt spielen möchte", betont Reichwein.
Ein Vorhaben, das ihm beim WSV durch die Verpflichtung von Tobias Damm zusätzlich erschwert wurde. "Ich hatte mir vorgenommen, in Wuppertal zu bleiben und den Aufstieg anzupeilen. Aber meine Position hat sich nicht verbessert", bemerkt der 21-Jährige.
Ein Transfer würde aus seiner Sicht durchaus Sinn machen, doch für den WSV kommt nur ein Leih-Geschäft in Frage – verbunden mit dem Gehalt, das die Kickers zu entrichten hätten. "Auf die ganze Saison gesehen braucht man einen großen Kader. Wir haben keinen Grund, jemanden abzugeben", betont Trainer Wolfgang Jerat. Sein Zusatz: "Wir haben keinen Druck, benötigen nicht dringend Geld. Aber wenn Emden sich im finanziellen Bereich bewegt, könnten wir ins Geschäft kommen."
Neben der finanziellen Hürde gibt es allerdings noch eine zweite: Reichweins Vertrag beim WSV läuft am Saisonende aus, somit könnte der Verein ihn nicht verleihen. Um diese Klippe zu umschiffen, müsste der Ex-Leverkusener seinen Kontrakt verlängern. "Darüber führen meine Berater derzeit Gespräche mit dem Sportlichen Leiter Achim Weber", erklärt Reichwein. Die Variante ist durchaus reizvoll für den Blondschopf.
Auch wenn er dann erneut umziehen müsste, nachdem er gerade erst seine Wohnung in Köln gekündigt hat. Vor kurzem ist er bei seiner Freundin Anja in Bochum eingezogen. "Sie freut sich natürlich nicht gerade über die Entwicklung", berichtet der Youngster. Dennoch hat er sich mental schon auf den Gang nach Ostfriesland eingestellt. "Es ist keine Riesen-Entfernung nach Emden. Außerdem könnte ich mich bei den Kickers persönlich weiterentwickeln, das wäre eine Chance."