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RWE: Mitja Schäfer ist Allrounder und Kopfmensch
"Jungs heiß, keiner dabei der irgendwie satt ist"

RWE: Mitja Schäfer ist Allrounder und Kopfmensch

Defensiver Allrounder und Kopfmensch! Mittelfeld, Dreierkette, Universität - überall kann man Neuzugang Mitja Schäfer platzieren. Der 27-jährige (1,85 Meter, 85 kg) Linksfuß und Student der Wirtschaftsinformatik erfüllt diese Jobs. Schäfer gehört zu den Akteuren - verbreitet wird, es wären satte neun -, die auch bei RW Ahlen im Gespräch waren, dem Ex-Club von Essens Coach Heiko Bonan, dann aber mit dem Trainer lieber zur Hafenstraße gingen (Torjäger Lars Toborg soll widerstanden haben). Wie auch immer, ohne geleistete Signatur ist man nirgendwo gebunden!

Das gilt auch für den 63-fachen Regionalligaspieler, der jetzt bis 2008 in Bergeborbeck anheuerte (mit Verlängerungsoption). Sein Ursprungsclub ist der kölsche TuS Höhenhaus (bis 1998), eine weitere Station waren die Amateure des dortigen 1.FC, danach führte der Weg zum damaligen Zweitligisten LR Ahlen (heute RWA), dann zu Erzgebirge Aue.

Mitja Schäfer, was sind Sie zuerst, Kölner oder Deutscher?

In Köln gibt es nur eine Antwort. Aber ich komme im Revier gut klar, mir macht es richtig Spaß. Ich war ja auch lange nicht mehr in der Gegend. Aktuell wohne ich wieder im Haus meiner Eltern in Köln, aber mittelfristig werde ich mir eine Wohnung in Essen suchen.

Sie waren zuletzt lediglich ein Jahr in Aue...

Richtig, das war allerdings nicht die beste Saison. Ich war bestimmt nicht überragend, das ist alles nicht so gelaufen. Aber nachkarten soll man nicht.

Immerhin kommt Ihre Freundin Eileen aus der dortigen Gegend...

Wir sind erst wenige Monate zusammen, ob sie mitkommt, steht noch nicht fest, das ist alles noch ein bisschen schwierig.

Was macht Ihr Studium der Wirtschaftsinformatik an der Uni Münster?

Das läuft immer noch. Es ist natürlich nicht einfach, auch wenn ich jetzt nach dem Jahr in Aue wieder näher dran bin. Ich denke, ich werde das Studium parallel zum Fußball nicht beenden können, weil ja auch irgendwann Anwesenheitspflicht bei Seminaren besteht. Nur mit dem Internet geht es nicht. Allerdings, wenn ich etwas anfange, dann bleibe ich auch bis zum Ende am Ball. Allerdings bin ich in erster Linie Fußballer, worauf ich mich voll konzentriere. Auch wenn es für mich wichtig ist, gleichzeitig etwas anderes zu haben. Ein weiser Mensch hat ausgerechnet, Sie seien einer von vielleicht neun Akteuren, die unter Umständen nach Ahlen gegangen wären, wenn Heiko Bonan dort Trainer geblieben wäre.

Es gab schon dieses Thema, aber es ist dann halt anders gekommen.

Sie haben 31 Zweitligaspiele absolviert, kommen in einem Jahr weitere hinzu?

Ich hoffe das natürlich, erst einmal wollen wir uns um gute Leistungen bemühen, dafür müssen wir eine prima Truppe werden. Dann kann man versuchen, das Beste heraus zu holen.

Die JHV bewies es wieder: RWE ist kein einfaches Pflaster, vor allen Dingen nicht nach einem Abstieg, etwas anderes als ein direkter Wiederaufstieg ist schwer zu verkaufen.

Das werden wir sehen, auf jeden Fall werden wir alles dran setzen. Der Trainer hat uns darauf aufmerksam gemacht, dass die Stimmung an der Hafenstraße im Erfolgsfall supergeil ist. Wenn es nicht so gut läuft, können die Leute auch schnell sauer werden. Er sagte aber auch, dass die Fans genau registrieren, wenn man sich reinhängt. Der Altersdurchschnitt des Kaders liegt bei deutlich unter 25 Jahren: Problem, Chance oder Vorteil?

Ich denke, das ist eher ein Vorteil und eine Chance, alle Jungs sind heiß, keiner ist dabei, der irgendwie satt ist. Dazu haben wir einen guten Coach, der mit den jungen Akteuren sehr gut umgeht. Das ist eine Truppe, die wirklich Gas geben will. Die Klasse wird brisant, kann es sein, dass Clubs sich finanziell übernehmen, um sich für die neue dritte Klasse zu qualifizieren?

Alle Vereine wollen natürlich gerade da rein. Logisch, jetzt investieren alle.

Wieviele Kollegen waren Ihnen vorab aus dem fast runderneuerten Kader bekannt? Tim Gorschlüter aus gemeinsamer Ahlener Zeit, dazu noch Ferhat Kiskanc aus Köln. Den Rest der Jungs lernt man aber schnell kennen. Der bisherige Eindruck ist super, im Training ist viel Spaß dabei, die Stimmung ist prima.

Heiko Bonan sagte deutlich, er geht nicht in den Wald. Hält er sein Wort?

Bis jetzt macht er das. Es ist immer wieder eine Übung dabei, in der der Ball eine Rolle spielt. So ist das auch gut so, wir sind nun einmal Fußballer. Sie stiegen einmal mit dem Kölner Unterbau in die Regionalliga auf, wissen also, wie man einer Liga entkommt - oder?

Genau, der Sprung ist ja egal, hauptsache hoch. Wir gehen das an.

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