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Stimmen zum 3:5
"Nach dem 5:1 waren wir uns zu sicher"

Wiedenbrück - Uerdingen: Stimmen zum turbulenten 3:5

3:5! Gar nicht so einfach, solch ein Spiel in Worte zu fassen. Dementsprechend schwer fiel Wiedenbrücks Trainer auch, das Geschehen am Freitagabend zu kommentieren.

"Ich fühle mich oft wie im falschen Film", sagte Theo Schneider. "Wie schon gegen Aachen und RWE werden krasse Fehlentscheidungen gegen uns getroffen, genau so habe ich das heute gesehen", meinte der SCW-Coach mit Blick auf die vielleicht spielentscheidende Szene in der 20. Minute, in der Moses Lamidi zu Fall kam, Jeffrey Volkmer vom Platz gestellt und ein fragwürdiger Elfmeter verhängt wurde.

Schneider wirkte fast resignierend: "Der Elfer war zumindest sehr umstritten, das sagt selbst der Gegner. Aber er wird gepfiffen und dann auch noch Rot gezückt, das war aus meiner Sicht wirklich skandalös. Ich will nicht den Schiedsrichter kritisieren, aber das war die entscheidene Phase der Partie. Wir bekommen immer neue Tiefschläge, das ist nur schwer wegzustecken."

Immerhin sprang ihm Eric van der Luer ein Stück weit bei: "Ich finde es als Fußballliebhaber immer schlecht, wenn ein Spiel durch einen Platzverweis entscheiden wird, das haben wir selbst vier Mal erlebt."

Die taktischen Undiszipliniertheiten in Überzahl stimmte den KFC-Coach sichtlich nachdenklich. "Mit bestimmten Dingen bin ich absolut unzufrieden, ich habe mitten in den Feierlichkeiten drei Leute angesprochen, das wir nichts ändern, wir aber bringen den Gegner zurück ins Spiel. Wir haben absolut etwas anzusprechen", erklärte van der Luer.

Drei Gegentore schmeckten auch Robin Udegbe nicht. "Sowas macht einem natürlich den Abend kaputt, weil es absolut unnötig ist."

Emrah Uzun stieß ins gleiche Horn: "Wir verfallen in alte Schwächen, dabei haben wir das gegen Viktoria Köln defensiv gut gemacht", meinte der Stürmer, der "zu leichte Gegentore" monierte. "Besonders in Überzahl."

[player_rating]890040-208408-220060234[/player_rating] Unterm Strich freute er sich aber über den Sieg. "Wichtig ist auf jeden Fall, dass wir nach langer Zeit wieder drei Punkte geholt haben. Aber man sieht, dass wir jeden Tag, in jeder Einheit, in jedem Spiel 100 Prozent geben müssen. Egal ob nach vorne oder nach hinten. Ich glaube, nach dem 5:1 waren wir uns zu sicher, aber man sieht, dass es schnell in die andere Richtung gehen kann", schloss der 26-Jährige.

Udegbe richtete den Blick nach vorn: "Nichtsdestotrotz kann man auf dem Ergebnis aufbauen und das wollen wir im nächsten Heimspiel (gegen Bayer Leverkusen II, Anm. der Redaktion) auch tun und punkten."

"Jetzt hatten wir mal das Glück auf unserer Seite", befand Issa Issa. "Ich denke, dass es ein klarer Elfmeter war in der ersten Halbzeit. Über die Rote Karte kann man sicherlich diskutieren. Uns ist die Entscheidung natürlich entgegen gekommen", versuchte er sich in einer Analyse des Spielverlaufs.

Was dann passierte, kommentierte der Mittelfeldspieler so: "Nach dem 1:0 haben wir nicht die Ordnung gehalten. Dann kriegen wir das 1:1 und haben plötzlich versucht mit langen Bällen zu spielen, aber das ist nicht unser Spiel. Nach dem 3:1 ist das Spiel eigentlich gelaufen, wir machen sogar noch das 4:1 und 5:1. Aber ich weiß nicht, was dann in den letzten zehn Minuten los war. Wir kriegen noch zwei blöde Tore, darüber ärgert man sich. Aber in einer Woche interessiert das keinen mehr, wir haben die drei Punkte und das ist in unserer Situation sehr wichtig."

Dass es vom Trainer noch eine Ansage geben wird, war Issa aber gleich klar: "Natürlich wird das angesprochen werden, aber wir sind auch selbskritisch. Wir wissen auch, dass man so nicht agieren kann und wir das nach einer 5:1-Führung cleverer ausspielen müssen und die gegenerische Mannschaft weiter unter Druck setzen müssen."

Insgesamt ist das Uerdinger Team aber auf einem aufsteigenden Ast, findet Udegbe. "Klar, die Mannschaft arbeitet gut, ich denke, wir sind auf einem guten Weg und wenn wir so weiter machen, werden wie die nötigen Punkte holen."

Blebt die Frage an den KFC-Keeper, ob es gegen einen anderen Gegner als Wiedenbrück vielleicht nicht zum Sieg gereicht hätte. "Ach, darüber will ich gar nicht nachdenken", sagte der Schlussmann. "Wichtig ist, dass wir die drei Punkte haben. Alles andere werden wir in Ruhe nachbesprechen."

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