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Spitzenduell
Lotte lässt Fortuna abblitzen

Spitzenduell: Lotte lässt Fortuna abblitzen
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In dieser Form sind ide Sportfreunde Lotte ohne Konkurrenz: Der Spitzenreiter zeigte auch dem ärgsten Verfolger Fortuna Köln beim 2:1 die kalte Schulter.

Schon nach drei Minuten ergab sich eine richtungweisende Szene. Schiedsrichter Felix Schmitz aus Xanten gab Fortuna-Stürmer Thomas Kraus anstelle eines Elfmeters die gelbe Karte wegen einer angeblichen Schwalbe im gegnerischen Strafraum. Lottes Keeper Daniel Fernandez war einen Schritt zu spät gekommen, und Kraus hatte nach Meinung des Unparteiischen unfair abgehoben. Der Delinquent sah dies aber gänzlich anders. "Eine Schwalbe war das auf gar keinen Fall. Und das er mir Gelb gibt, ist der Oberknaller. Ich habe den Ball vorbeigelegt und wollte hinterher laufen. Ich weiß nicht, ob ich mir den Fuß brechen lassen muss. Ich springe hoch, da das Bein von ihm kam, er trifft mich nicht, aber muss ich mich da treffen lassen?", fragte Kraus nicht zu unrecht. Uwe Koschinat sah die Situation ähnlich: "Ich hatte einen sehr guten Blickwinkel. Ein Kontakt hat nicht stattgefunden. Auf der anderen Seite stelle ich mir die Frage: Warum sollte ein Mittelstürmer, der den Torwart umspielt nach drei Minuten auf einen Elfer gehen, wenn er das leere Tor vor sich hat."

Fortuna: Poggenborg, Sievers, Flottmann, Laux, Pazurek, Hörnig (26. Aydogmus), Andersen, Yilmaz, Kessel, Steffen (69. Kialka), Kraus (79. Batarilo). Lotte: Fernandez, Gataric, Wendel, Grieneisen, Hansmann, Gorschlüter, Groß, Chahed (78. Ernst), Shapourzadeh, Freiberger (90. Loose), Kotuljac (68. Montabell). Tore: 0:1 Kotuljac (13.), 0:2 Freiberger (18.), 1:2 Yilmaz (33., Foulelfmeter). Gelb-Rote Karte: Andersen (90+5). Zuschauer: 1.743.

Was dann folgte, waren anstelle eines Strafstoßes und einer möglichen Führung, zwei eiskalte Torduschen der Sportfreunde. Einen feinen Außenrist-Pass von Amir Shapourzadeh von der linken Seite nahm Aleksandar Kotuljac im gegnerischen Strafraum gekonnt an und überlistete im Anschluss Torwart Andre Poggenborg mit einem klugen Heber zum 0:1 (13.). Nur fünf Minuten später ging Jan-Andre Sievers nach einem langen Ball ins Laufduell mit Kevin Freiberger, der rechte Außenverteidiger der Fortuna konnte den Stürmer aber nicht entscheidend stören und er schloss trocken von der Strafraumgrenze aus zum 0:2 ab. "Die Situation mit meiner gelben Karte war das Hallo-Wach für den Gegner und danach wurden wir zweimal kalt erwischt. Da sind wir ins offene Messer gerannt und waren nicht gut gestaffelt. Der Gegner musste keinen Aufwand betreiben, um die Tore zu erzielen", räumte Kraus ein. Sievers nahm die Schuld für Gegentor zwei auf sich, wenngleich auch da der gesamte Abwehrverbund körperlos verteidigt hatte. "Freiberger ist halt nicht der langsamste Spieler. Da standen wir ein Stück zu offen. Letztendlich geht es sicher auch auf meine Kappe."

Nach den beiden schnellen Gegentoren stellte Uwe Koschinat um, nahm Florian Hörnig raus, brachte Ercan Aydogmus. Sieben Minuten darauf fiel bereits der Anschluss. Henning Grieneisen brachte Tobias Steffen zu Fall. Den fälligen Elfmeter verwandelte Ozan Yilmaz sicher ins rechte obere Eck zum 1:2 (33.). "In der zweiten Hälfte haben wir alles gegeben und versucht uns ran zu kämpfen. Da ist es vielleicht schon unglücklich, dass nicht noch das 2:2 fällt. Wir haben unsere Fehler gemacht, aber auch andere Leute, die auf dem Platz standen, haben nicht ihre optimale Leistung gebracht", so Sievers.

Gefunden auf …

Die größte Chance zum Ausgleich im zweiten Spielabschnitt bot sich dem bislang so erfolgreichen Joker. Doch Ercan Aydogmus köpfte freistehend zu ungenau, so dass Daniel Fernandez mit einem Reflex parieren konnte (57.). Später kassierte die Fortuna gar noch zwei Platzverweise. Zunächst musste Uwe Koschinat auf die Tribüne. In der Schlussminute sah Kristoffer Andersen wegen wiederholtem Foulspiel Gelb-Rot. "Mein Platzverweis ist eine bodenlose Frechheit. Ich habe kein Wort gesagt, außer, das war kein Abseits. Und wenn ich dann für eine Geste bestraft werde, ist das einfach schlecht. Ich habe 90 Minuten kein böses Wort zum Schiri gesagt", ärgerte sich der Fortuna-Trainer, der ein Spiel gesehen hatte, in dem es seiner Elf "nie gelungen war, so viel Druck aufzubauen, wie wir uns das vorgestellt haben. Lotte hat aus dem Positionsspiel heraus eine starke Leistung gebracht und folgerichtig 2:0 geführt. Nach dem 1:2 waren wir wieder im Spiel und hatten einige gute Chancen, aber das auch nur indem wir primär unseren Willen in die Waagschale geworfen haben. Lotte hatte uns heute in punkto Cleverness und Ballsicherheit etwas voraus."

Dementsprechend zufrieden wirkte Gäste-Coach Ramazan Yildirim: "Die drei Punkte waren unser Ziel. Wir wollten heute ein Ausrufezeichen für uns selber setzen, weil wir wissen, welche Qualität wir haben. Das schnelle 2:0 spielte uns in die Karten. Es war eine hitzige, aber faire Partie. Das Resultat geht, glaube ich, in Ordnung."

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