Nach dem 0:4 gegen Fortuna Köln bekam Heppke sogar noch ein Lob von seinem Trainer. Sein Kapitän habe sich immerhin gewehrt. "Er hatte eine sehr gute Zweikampfbilanz. Davon etwas mehr und wir hätten diese Probleme nicht gehabt", urteilte Waldemar Wrobel. Damit allein war dem 27-Jährigen nach der Partie wenig geholfen, hatte die Mannschaft in Summe der Kölner Fortuna doch herzlich wenig entgegenzusetzen. "Unterm Strich darf man sich so nicht präsentieren. Das war katastrophal", befand Heppke.
Eine Erklärung für den besorgniserregenden Auftritt der Rot-Weissen fällt umso schwerer, nachdem Heppke doch in fast gleicher Situation nach dem 1:1 gegen Schalke II noch resümierte, dass diese Leistung ein wichtiger Schritt in eine richtige Richtung gewesen sei: "Das größte Problem ist, dass wir keine Konstanz rein bekommen. Man kann verlieren, man wird auch weiterhin verlieren, aber man darf in Zukunft nicht so verlieren." An der Unterstützung der Fans immerhin habe es nicht gelegen, fand der Mittelfeldmann: "Wir haben es versucht, wir haben auch in der zweiten Halbzeit versucht, noch einmal Gas zu geben. Klar, es hat alles nicht funktioniert, wir haben keinen Fußball zelebriert, aber wir wollten über den Kampf wieder ins Spiel finden. Das hat man auch nach dem Spiel gesehen. Ich frage mich, wer das Spiel 0:4 verloren hat, wenn wir fünf Minuten oder nach Abpfiff noch gefeiert werden."
Gleichwohl darf das nicht darüber hinwegtäuschen, dass in dieser Saison noch keine Mannschaft so gnadenlos die Mängel der Essener aufgedeckt hatte. Ein Heimsieg in sechs Versuchen ist ein regelrecht deprimierender Fakt. "Egal ob zuhause oder auswärts, wir dürfen so nicht auftreten. Das müssen wir schleunigst abstellen", fordert der gebürtige Essener. Bei seinen Erklärungsversuchen allerdings greift er ins Leere. Vielmehr als das Prinzip Hoffnung und halbgare Durchhalteparolen ließ diese Klatsche zunächst nicht zu. "Wenn wir uns jetzt aufgeben, haben wir schon verloren. Das ist totaler Blödsinn und der falsche Ansatz. Wir werden weiter machen und wie die Fans schon gesungen haben: Wir werden nicht zerbrechen und wir werden nicht anfangen, uns die Köpfe einzuschlagen", beteuert Heppke.
Allerdings kann sicher auch hinterfragt werden, ob vielleicht auch atmosphärische Störungen innerhalb der Mannschaft für das betrübliche Abschneiden mitverantwortlich sind. Heppke verneint. "Es ist naheliegend, dass so eine Frage aufkommt. Aber ich kann versichern, dass da alles in Ordnung ist. Klar sind wir nach so einem Spiel und so einem Start nicht zufrieden. Es ist schwer, jetzt wieder in die Spur zu finden. Jeder ist auch mit sich selbst beschäftigt. Aber das ist der falsche Ansatz. Wir müssen erstmal das Wir-Gefühl wiederfinden."