Die Niederlage gegen die keinesfalls überragenden Gäste aus dem Siegerland deckte die Schwächen der Kleeblätter erneut schonungslos auf: Im Spiel nach vorne sind die Oberhausener nicht zwingend genug. Dazu gesellen sich individuelle Fehler, die zu den entscheidenden Gegentoren führen. Felix Herzenbruch ließ sich vor dem Tor des Tages durch Konstantin Möllering (28.) die Kugel in der eigenen Hälfte abnehmen. Eine gelungene Offensivaktion reichte dem Team von Trainer Michael Boris schließlich, um drei Zähler aus dem Ruhrpott zu entführen, da RWO in der Offensive nicht eine einzige nennenswerte Szene vorweisen konnte.
Demnach sah Oberhausens Trainer Peter Kunkel "ein typisches 0:0-Spiel", das keinen Sieger verdient gehabt hätte. "Eigentlich haben wir ganz ordentlich begonnen, dann aber einmal nicht aufgepasst und schon stand es 0:1. Das war, glaube ich, der einzige Schuss auf das Tor für die Gäste. Danach hat Siegen einfach gut verteidigt – mit erlaubten und zum Teil unerlaubten Mitteln – und das Ergebnis über die Zeit gerettet", resümiert Kunkel.
Sein Gegenüber sah sein Team zumindest in der ersten Hälfte im Vorteil. "Das haben wir phasenweise ganz gut gemacht und sind verdient in Führung gegangen", findet Boris, der im zweiten Durchgang eine Abwehrschlacht seiner Mannschaft sah. "Mit den Einwechslungen von Landers und Talarski wurde Oberhausen stärker. Mir war das bewusst, schließlich wohne ich in Gelsenkirchen und habe in dieser Saison schon das eine oder andere RWO-Spiel gesehen. Wir konnten offensiv nicht mehr viel zeigen, sondern mussten speziell in der zweiten Hälfte fast nur noch verteidigen."
Ernsthaft in Bedrängnis gerieten die Sportfreunde allerdings zu keinem Zeitpunkt. Die Rot-Weißen ließen in der Offensive erneut die Durchschlagskraft vermissen. Zehn erzielte Treffer in elf Spielen sprechen eine deutliche Sprache. RWO ist zu harmlos, um im Konzert der Großen mitmischen zu können und muss sich derzeit mit einem Platz im Mittelfeld anfreunden. "Wir sind einfach zu brav für die Spitze", räumt Kunkel ein. "Vorne müssen wir viel zielstrebiger agieren. Daran werden wir weiter arbeiten müssen. Momentan reicht es aber nicht, um defensiv ausgerichtete Mannschaften wie Siegen zu schlagen."
