Kosi Saka, wie haben Sie reagiert, als sie von dem Gerücht über die Gehälter erfahren haben? Ich war stinksauer. Eigentlich bin ich es immer noch. Ich spiele hier schon über drei Jahre und bin der dienstälteste Spieler im Kader. Ich habe bisher immer mein Geld erhalten. Manchmal wurde die Kohle zwei, drei oder vier Tage später überwiesen, aber es gab nie lange Verspätungen. Wer das behauptet, der lügt einfach. Wir reden doch viel in der Kabine und jeder weiß, was abgeht. Deshalb bin ich mir auch sicher, dass dieses Gerücht nicht aus dem Mannschaftskreis gestreut wurde.
Was glauben Sie denn, was die Person, die den Ball ins Rollen gebracht hat, damit erreichen will? Das ist doch eindeutig: Unruhe. Das ist doch jedes Jahr die gleiche Leier mit den Gehältern. Plötzlich kommen Personen um die Ecke, die dem Verein mit solchen Geschichten schaden wollen. Aber nicht nur das: Diese Person, die diese Lüge verbreitet, schadet auch unserem Präsidenten Herrn Lakis, der sich hier für alle den Arsch aufreißt und sein Geld zur Verfügung stellt. Noch schlimmer ist es eigentlich, dass wir dann als Söldner angesehen werden. Ich kann das nicht mehr hören. Wir sind keine Söldner! Wir geben alles für den KFC. Und auch wenn wir kein Geld bekommen sollten, würde die Leistung in den 90 Minuten auf dem Rasen darunter sicherlich nicht leiden. Wir sind doch alle Sportler und jeder hasst es zu verlieren.
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Am letzten Sonntag gab es eine peinliche 0:4-Niederlage gegen Köln. Sie waren noch angeschlagen und haben sich das Spiel deshalb von der Tribüne aus angesehen. Wie war Ihr Eindruck vom Auftritt der Mannschaft? Das war das schlechteste Spiel seit Monaten, vielleicht Jahren. Wir wissen alle, dass hier keiner seine Normalform erreicht hat. Warum? Das ist schwer zu beantworten. Nach dem Sieg in Lippstadt haben wir gehofft, dass der Bock endlich umgestoßen ist. Klar ist aber auch, dass wir alle merken, wie groß der Unterschied zwischen Ober- und Regionalliga ist. Wir müssen in jedem Spiel 120 Prozent geben, 70 bis 100 Prozent reichen nicht mehr aus. Wenn du nachlässt, dann nehmen dich die U23-Mannschaften auseinander – wie Köln am Sonntag.
Nach sechs Spielen stehen – nach dem Abzug des Dreiers aus Wattenscheid – gerade einmal drei Punkte auf dem KFC-Konto. Ist das schon ein Grund zur Besorgnis? Natürlich! Wer etwas anderes behauptet, der hat den Ernst der Lage noch nicht erkannt. Ich wehre mich dagegen, wenn Leute sagen, dass noch nichts passiert ist, weil wir noch 30 Spiele haben. Die Partien werden immer weniger. Wir dürfen nichts schönreden. Wir sind jetzt gefordert und müssen die Länderspielpause dazu nutzen, um am 13. September in Essen Vollgas zu geben. Ich habe richtig Wut im Bauch und brenne auf das Spiel. Da werden 10.000 Zuschauer vor Ort sein. Essen ist schlecht gestartet, wir auch. Dieses Spiel wird über den Kampf und den Willen entschieden. Wir müssen da einfach mehr in die Waagschale werfen als Essen. Die Wut der letzten Wochen muss in positive Kraft umgewandelt werden.
Was ist denn in dieser Saison noch drin für den KFC? Darüber brauchen wir aktuell nicht zu sprechen. Wir müssen erst einmal unsere Hausaufgaben machen und ein paar Spiele gewinnen. Vor allem auch zuhause. Es kann doch nicht sein, dass wir aus drei Heimspielen null Punkte holen und unsere Fans so enttäuschen. Die Jungs und Mädels machen mit 2.500 Leuten eine super Stimmung und gehen immer traurig und zum Teil auch sauer nach Hause. Das geht nicht! Die Grotenburg muss zu einer Festung werden. Hier müssen wir dem Gegner zeigen, wer Herr im Haus ist.
Was muss sich denn schleunigst ändern, damit der KFC wieder nach dem Schlusspfiff feiern kann? Wie schon gesagt: Wir müssen alle verinnerlichen, dass wir nicht mehr in der Oberliga sind und wir mit halber Kraft keine Punkt mehr einfahren werden. Wir müssen uns zerreißen, um am Ende zu gewinnen. Die Regionalliga ist wirklich ausgeglichen und stark besetzt. Bei fünf Absteigern musst du immer nach unten gucken. Wenn du das nicht annimmst, dann erlebst du dein blaues Wunder.
Am 13. September fährt der KFC an die Essener Hafenstraße, damit am Ende RWE sein blau-rotes Wunder erlebt. Ist Kosi Saka bis dahin auch topfit? Definitiv. Ich hatte zuletzt immer wieder mit muskulären Geschichten zu kämpfen. Am Dienstag habe ich mir die Weißheitszähne entfernen lassen. Die Ärzte und der Trainer sind davon ausgegangen, dass meine ständigen Probleme damit etwas zu tun haben könnten. Ich hoffe, dass die muskulären Probleme nun Geschichte sind. Jetzt müssen wir im Training Gas geben, am Sonntag im Pokal Viktoria Buchholz ausschalten und dann am Freitag in Essen mit unseren geilen Fans den zweiten Saisonsieg feiern.
