Boachie hat momentan nicht viel zu lachen. Der Außenverteidiger in Diensten von Rot-Weiß Oberhausen klagt seit dem Beginn der Vorbereitung über Probleme im Leisten- und Adduktorenbereich und kann bisher nur dosierte Laufeinheiten absolvieren.
Boachies Chancen, sich in seinem zweiten Jahr bei den Kleeblättern durchzusetzen, sind somit noch geringer geworden. Im vergangenen Sommer fand der 25-Jährige vom Ligakonkurrenten SC Wiedenbrück den Weg an die Lindnerstraße, um seinem Traum vom Profifußball ein Stück näher zu kommen. Der gebürtige Berliner konnte die Erwartungen zu keinem Zeitpunkt der Saison erfüllen und absolvierte nur elf Partien, keine davon über die volle Distanz. Vor der neuen Saison zählt Boachie ähnlich wie Ken Asaeda zu einer Liste von Spielern, die im Team von Peter Kunkel keine Rolle mehr spielen. RWO-Boss Hajo Sommers hatte unlängst betont, dass er „den einen oder anderen Spieler“ gerne noch von der Gehaltsliste streichen würde.
Boachie steht bei den Kleeblättern noch ein Jahr unter Vertrag, eine verheißungsvolle Perspektive besitzt er nach Auffassung des sportlichen Leiters Frank Kontny jedoch nicht mehr. „Wir haben Stephan frühzeitig mittgeteilt, dass er es in dieser Saison schwer haben wird und er sich Gedanken um seine Zukunft machen soll. Er hat die ersten vier Wochen der Vorbereitung nicht mittrainiert. Diese Zeit wird er komplett nachholen müssen“, betont Kontny.
Der ehemalige Hannoveraner will am kommenden Montag wieder in das Mannschaftstraining einsteigen. Gedanken über einen Vereinswechsel hat er sich bereits gemacht. Boachie lag eine Anfrage vom SV Wilhelmshaven vor, aufgrund seiner Verletzung kam ein Transfer nicht in Frage. „Wilhelmshaven wäre eine interessante Option gewesen, da drei meiner alten RWO-Kollegen dort schon spielen“, sagt Boachie.
"Ich bin ein Kämpfer und werde wieder angreifen"
Boachie geht zumindest selbstkritisch mit seinen bisherigen Darbietungen um. Dem Trainer gibt er keine Schuld für seine Reservistenrolle. „Ich wurde vor einem Jahr als Leistungsträger geholt und konnte die Erwartungen bisher nicht erfüllen, was auch an meinen Verletzungen lag. Dazu kam, dass die Mannschaft in der Rückrunde einen guten Lauf hatte. Da hatte ich keine Chance auf Einsätze.“
Die Hoffnung auf einen späten Durchbruch im Ruhrgebiet hat er trotzdem noch nicht aufgegeben. Nach seinem Comeback will er es in Oberhausen nochmals wissen. „Ich bin ein Kämpfer und werde wieder angreifen. Wenn ich fit bin, kann ich der Mannschaft auf jeden Fall helfen. Hoffentlich bekomme ich noch eine Chance vom Trainer. Falls nicht, muss ich vor dem Transferschluss eine Entscheidung treffen“, versichert Boachie.