Sie kontrollierten zwar zu jeder Phase des Spiels Ball und Gegner, ließen jedoch die nötige Konsequenz im letzten Drittel des Spielfeldes vermissen. „Wir hatten ordentliche Passagen bis 25 Meter vor dem Tor“, urteilte auch Trainer Maik Walpurgis.
Es spricht allerdings für eine Spitzenmannschaft, dass sie trotzdem als Sieger vom Platz geht. Der eingewechselte Tim Gorschlüter erzielte eine Viertelstunde vor dem Abpiff das Tor des Tages mit einem fulminanten Schuss aus etwa 25 Metern. Mit nunmehr 86 Punkten kann Lotte auf eine starke Saison zurückblicken.
Einzig wegen Fortuna Kölns ebenfalls herausragender Spielzeit standen sie nicht schon vor dem vorletzten Spieltag als Meister fest. Nun gilt der Fokus dem Spiel in Leipzig. „In dieser Minute beginnt die Vorbereitung auf Mittwoch“, erklärte Walpurgis auf der Pressekonferenz in Velbert. Trotz der 86 Punkte muss der Meister nun alle Kräfte für die entscheidenden Duelle bündeln. Dass man bei RB Leipzig einen spielerisch starken Gegner vor der Brust hat, ist in Lotte wohl jedem klar. Das Spiel in der Christopeit-Sport-Arena war nur ein leichtes Anschwitzen für die Relegation. „Es gibt nur Verlierer“, ärgerte sich Walpurgis. Diese Meinung teilte auch Velberts Coach Hans-Günter Bruns, der seinem Kontrahenten von Samstag viel Erfolg wünschte.
Feiern konnte man in Velbert schließlich auch. Mit letzter Kraft konnte sich die Bruns-Elf aus dem Abstiegssog befreien und als Aufsteiger die Klasse halten. Lange sah es nicht danach aus, doch „Retter“ Bruns hat der Mannschaft auf der Zielgeraden offenbar richtig gut getan. Trotzdem ließ man die Zuschauer auf der Tribüne lange zittern, ehe die erlösenden Endresultate von den anderen Regionalliga-Plätzen kundgetan wurden. Dafür spendierte man jedem Fan doch glatt ein Freibier, was für die 90 Minuten Magerkost entschuldigte.