Der Mannschaftsbus der Profis ist bereits auf der Autobahn Richtung Erzgebirge. Rund sieben Stunden sind die Zebras unterwegs, ehe sie in Aue ankommen. Klar, dass darauf kaum jemand Bock hat.
Einer, der sogar große Lust auf die lange Reise gehabt hätte, durfte aber nicht mit: Adli Lachheb. Der Innenverteidiger spielt oben zwar seit Wochen keine Rolle mehr, hatte sich nun aber Hoffnungen gemacht, wenigstens gegen seinen alten Arbeitgeber dabei sein zu dürfen. Doch Kosta Runjaic entschied sich erneut gegen den 25-Jährigen.
Lachheb hilft Wölppers Elf weiter
Der 1,94-Meter-Hüne soll lieber der Zwoten im Revierderby gegen Rot-Weiss Essen helfen. Glück für Manfred Wölpper, den Lachheb in den letzten Wochen immer lobend hervorgehoben hat, weil er der jungen Mannschaft mit seiner Kopfballstärke und Übersicht enorm weiterhelfe.
Neben Lachheb werden gegen RWE auch die seit Wochen unten kickenden Profis Antonio da Silva, Marcel Lenz und Stephan Hennen an Bord sein. Letzterer hat seine Kniebeschwerden auskuriert und wird wieder in die Startelf rücken. Gleiches gilt für Klaus Gjasula. Der Bruder des Regisseurs der Ersten, Jürgen, hat seine neuerliche Rotsperre abgebrummt.
Auch wenn Wölpper Unterstützung bekommt, ist die Ausgangslage klar: RWE ist der Topfavorit. Allerdings werden sich die kleinen Zebras nicht verstecken, schließlich hat der SV Hönnepel-Niedermörmter im Niederrheinpokal unter der Woche vorgemacht, wie die Rot-Weissen zu knacken sind. Der Coach erinnert zudem an das 1:1 im Hinspiel, in dem sich sein Team teuer verkaufte: „Wir haben gerade in den letzten beiden Spielen gegen Lotte und Siegen richtig gut gespielt. Wenn wir diese Leistung wiederholen, können wir etwas holen. Je länger es 0:0 steht, desto unruhiger werden die Fans.“
Appell an die Anhänger
Apropos Fans: Damit das prestigeträchtige Duell in der SLR-Arena auch den passenden Rahmen bekommt und die Zebras im eigenen Stadion kein Auswärtsspiel erleben müssen, rührt sogar Sportdirektor Ivica Grlic die Werbetrommel: „Die Stimmung am Montag gegen Köln war großartig und ich würde mich freuen, wenn am Samstag ein Hauch davon auch für unsere U23 durch die Arena weht. Unsere Zweite braucht jede Unterstützung, dann geht für die Jungs auch gegen RWE etwas.“
Auch der MSV-Vorstand, die Aufsichtsräte und Gremienmitglieder drücken die Daumen. „Unser Team soll wissen, dass wir beim MSV jeden und alles mobilisieren wollen, um den Klassenerhalt in der Regionalliga zu schaffen“, verdeutlicht Udo Kirmse, Vorstandsvorsitzender des MSV und verspricht: „Meine Kollegen und ich werden am Samstag Flagge für unsere U23 zeigen.“
Wölpper legt nach: „Das ist ein Highlight und ich hoffe, dass es die Jungs auch genießen, vor so vielen Zuschauern zu spielen. Vielleicht gelingt uns ja die Sensation. Sie würde im Abstiegskampf sicherlich noch einmal Kräfte frei machen.“