„Wir hatten zwar mehr Spielanteile, aber eine Struktur war nicht zu sehen“, resümierte Dirk Lottner den zweiten Durchgang seiner Kölner. „Mit Fußball hatte das nicht mehr viel zu tun“, musste auch Krays Trainer Dirk Wißel zugeben. Ein Sammelsurium an Fouls, Gelben Karten, Provokationen, hart geführte Zweikämpfen und Strafraumszenen, provoziert durch etliche lange Bälle war das, was die rund 300 Zuschauer in Köln zu sehen bekamen.
Dazu gab es eine Ampelkarte für Marcel Kolzin nach einem rüden Einsteigen gegen Aias Aosman und eine schwere Verletzung. Krays Dominik Milaszewski blieb nach einem Kopfballduell minutenlang im eigenen Strafraum liegen. Nur mit einer Trage konnten die Sanitäter ihn vom Spielfeld holen. Die Diagnose nach dem Spiel: Kieferbruch. Milaszewski wurde nach dem Spiel ins Krankenhaus befördert. Lottner bilanzierte nach der unerwarteten Niederlage: „Unser Vorhaben, zu Null zu spielen, mussten wir früh ad acta legen. Das machte uns dann natürlich nicht selbstbewusster. Kray hat das gut gemacht, wir sind kaum in Tornähe gekommen.“
Der Kölner Lucas Musculus hatte noch die gefährlichste Szene, als er frei vorm Tor - allerdings aus spitzem Winkel - den Ball mit der Picke am Torwart vorbeilegen wollte. „Uns fehlte in der zweiten Hälfte dann die Durchschlagskraft und ein Stück weit die Qualität, um das Tor noch zu erzwingen“, sagte Lottner. Die Krayer dagegen beschränkten sich auf das Kämpfen und Ackern: „Das war das, was man von einem Aufsteiger erwartet. Das ist das Spiel, was wir können“, lobte Wißel seine Mannschaft.
Sein zufriedener Zusatz: „Wir sind nach langer Durststrecke froh über den letztendlich etwas glücklichen Sieg“. „Ich würde gerne mit Kray tauschen und einen dreckigen Sieg verbuchen können. So ist das Ergebnis wieder unbefriedigend“, sagte Lottner.