Als junger Spieler stieg der heute 27-Jährige mit den Offenbacher Kickers in die 2. Bundesliga auf, vor seinem Engagement bei der Fortuna, war der Hesse ein halbes Jahr ohne Verein. Spätestens seit seinem starken Auftritt im Derby bei der Viktoria ist „Poschi“ wieder mittendrin, statt nur dabei.
Nach dem Erfolg in Höhenberg erntete der Denker und Lenker der Elf von Uwe Koschinat sogar ein Sonderlob vom Trainer: „Es freut mich ganz besonders, dass Christian Pospischil diesen genialen Pass zum 1:0 in die Schnittstelle spielt. Er ist ein Spieler, der durchaus zu Recht auch immer mal wieder kritisiert wird, weil er hervorragende Fähigkeiten hat, die er noch deutlich stärker in die Waagschale werfen kann, aber er ist eben auch ein Spieler, der in solchen Momenten den Unterschied ausmachen kann. Das hat er dort in hervorragender Form getan.“
Nach dem Derby bei der Viktoria gab es für Sie nur Bestnoten, auch vom Trainer, nicht schlecht, oder?
Über Lob freut man sich immer, wir haben aber gemeinsam ein gutes Spiel gemacht. Ich war auch gut drauf an dem Tag. Zu Ihren Stärken zählen zweifelsohne der tödliche Pass in die Schnittstelle der Abwehr sowie ein guter Fernschuss…
Na ja, mein Kopfball ist auch keine Katastrophe, aber das stimmt schon. Ich versuche meine Stärken so oft es geht einzusetzen. Ich habe einen guten Schuss, aber ich müsste öfter das Tor treffen (drei Saisontore, Anm. d. Red.).
Vor ihrer Anstellung bei der Fortuna waren Sie ein halbes Jahr ohne Verein, was geht einem da mit Mitte 20 alles durch den Kopf?
Das war eine schwere Zeit. Du denkst, woran liegt es? Du kannst doch Fußball spielen. Umso schöner ist es für mich, dass es jetzt so gut läuft.
Wie kommen Sie als gebürtiger Offenbacher mit der kölschen Mentalität klar?
Die Kölner sind wirklich Frohnaturen, ich finde das sehr erfrischend. Ihr jüngerer Bruder Simon spielte auch höherklassigen Fußball, allerdings hat er den Sprung nicht ganz geschafft bisher…
Ich habe mit ihm bei Kickers Offenbach zusammen gespielt. Da hatte er aber wenige Einsatzzeiten. Wir haben ein sehr gutes Verhältnis miteinander. Es ist schade, dass er nicht so weit gekommen ist. Er hat mehr Talent als ich.
Sie haben insgesamt 91 Spiele in der 2. und 3. Bundesliga für die Offenbacher Kickers und TuS Koblenz absolviert. Vergleichen Sie mal ihre dort gemachten Erfahrungen mit den Spielen in der Regionalliga West…
Die Vereine, die in der Regionalliga West oben mitspielen, sind alle sehr stark. Allerdings ist die Liga nicht so ausgeglichen wie in den höheren Klassen. Und die Kader sind dort breiter besetzt.
Man sagt Ihnen eine Ähnlichkeit mit dem tschechischen Fußball-Nationalspieler Milan Baros nach…
Wenn man darauf angesprochen wird, schaut man schon mal in den Spiegel. Ich kann sagen, da ist was dran.
Sie wissen wie Aufstieg geht, was können Sie ihren Mitspielern zu diesem Thema weitergeben?
Es muss Harmonie herrschen im Team. Es darf keine Gruppenbildung geben. Jeder muss das gleiche Ziel verfolgen. Das ist das Wichtigste.
Landet die Fortuna am Ende vor der Viktoria und auf welchem Platz in der Tabelle?
Wir haben eine super Hinrunde gespielt und sehr viele Punkte geholt. Oben geht es ganz eng zu mit vielen guten Teams. Im Endeffekt wird die Mannschaft oben stehen, der es gelingt, sich von Spiel zu Spiel zu konzentrieren. Die es schafft, die Konzentration möglichst lange hochzuhalten.