Die Mannschaft wurde an der Ehre gepackt und holte nach zuletzt vier sieglosen Spielen wieder einen Dreier. Sebastian Mützel (39.) und Mike Terranova (75.) schossen einen 2:1 (1:1)-Heimsieg gegen den Leverkusener Nachwuchs heraus. Aufgrund des zweiten Abschnittes war es ein verdienter Erfolg der Gastgeber. Aber der Reihe nach.
Dass die Schmach von Lotte bei dem Team von Trainer Peter Kunkel Spuren hinterlassen hatte, bekamen die 1652 Zuschauer vor allem in Durchgang eins zu spüren. Kaum gewonnene Zweikämpfe, viele Fehlpässe und keine einzige Torchance, so sah das Armutszeugnis der Oberhausener aus - bis zur 39. Minute. Nach einem Foulspiel am starken Christoph Caspari schnappte sich Sebastian Mützel die Kugel in Nähe der Eckfahne und zirkelte den Standard in die lange Ecke.
Leverkusens Schlussmann Niklas Lomb sah da schlecht aus. Wer glaubte, dass der Führungstreffer den Rot-weißen Selbstvertrauen geben würde und sie die Nervosität und Verunsicherung ablegen, wurde zunächst enttäuscht. Denn RWO-Keeper Thorben Krol wollte seinem Gegenüber in Nichts nachstehen und blieb beim Leverkusener Eckball Sekunden vor der Pause auf der Linie kleben - ein Fehler. Denn Christoph Siefkes (44.) bedankte sich und erzielte das 1:1. "Die Ecke war völlig unnötig. Überhaupt hat mir die erste Halbzeit nicht gefallen. Die Verunsicherung war deutlich zu spüren", analysierte Kunkel den ersten Durchgang.
Der "Fußballgott" schlägt zu
In Hälfte zwei sollte das RWO-Spiel etwas besser werden. Plötzlich erarbeiteten sich die Hausherren, die gegenüber dem Lotte-Spiel auf fünf Positionen verändert waren, gute Torchancen. Rhys Tyler und der gute Mützel verpassten nur zwei Minuten nach Wiederanpfiff mit einer Doppelchance. Die Gäste hatten in der 58. Minute, als Siefkes nur knapp das Ziel verfehlte, ihre beste Möglichkeit. "Wir scheitern immer wieder an unserer Effektivität", ärgerte sich Leverkusens Coach Ralf Minge.
Derweil konnte Kunkel zufrieden sein: Der Grund: Mike Terranova. Der Oberhausener "Fußballgott" besorgte nach einer Mützel-Flanke per Bilderbuch-Kopfball den Siegtreffer eine Viertelstunde vor dem Abpfiff. In der Schlussphase war dem Bayer-Nachwuchs, der mit Erik Zenga, Tobias Steffen und Luca Dürholtz drei Akteure ins Rennen schickte, die am Donnerstag noch mit den Profis im Europapokal bei Metalist Charkiw unterwegs waren, der Kräfteverschleiß deutlich anzumerken. Das sollte den "Kleeblättern" Recht sein. "Das waren drei ganze wichtige Punkte im Abstiegskampf. Die Leistung war okay. Aber auch wenn das manche nicht hören wollen: an diesem Tag hat nur der Sieg gezählt!", resümierte Kunkel.