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Fortuna Köln
„Uns rutscht das Herz nicht in die Hose“

F. Köln: Herz rutscht gegen Viktoria "nicht in die Hose"
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Bei einem Fantreffen in der Gaststätte Mehl stand Fortuna-Trainer Uwe Koschinat vor dem Derby gegen die Viktoria am Montag mehr als zwei Stunden Rede und Antwort.

Zentrales Thema seiner Ausführungen war logischerweise das mit Spannung erwartete Derby bei Viktoria Köln. Die FUSSIFREUNDE haben seine wichtigsten Aussagen zusammengestellt. Koschinat spricht über den Rücktritt von Heiko Scholz, die Stärken der Höhenberger, über Matthias Scherz und einen der verrücktesten Menschen, die er je kennengelernt hat.

Es ist nicht mehr lange hin, zum von allen heiß ersehnten Kräftemessen mit der Viktoria. Ist die Fortuna bereit für das Spitzenspiel? Das Kribbeln ist schon da, das wird etwas Besonderes. Ich liebe diese Partien auf Augenhöhe, da ist der Trainer mal richtig als Taktiker gefragt. Das ist nicht ein x-beliebiges Drei-Punkte-Spiel. Da geht es ums Prestige. Wir sind uns der Verantwortung bewusst. In solchen Spielen zeigt sich, ob man als Mannschaft etwas erreichen will. Ich habe bewusst einen Kader mit richtigen Männern zusammengestellt. Denen rutscht das Herz nicht in die Hose. Die größte Herausforderung für mich als Trainer war es, dieses Spiel wochenlang möglichst aus den Köpfen zu verbannen. Das ist uns nicht ganz gelungen, wie man an den Ergebnissen insbesondere zu Hause sieht. Aber auch bei der Viktoria war in den letzten Wochen ja beileibe nicht alles rosarot.

Gefunden auf …

Sie sprechen es an, wie haben sie denn die Trennung beim Rivalen von Trainer Heiko Scholz empfunden?

Unser Physio hat mir das per SMS mitgeteilt. Ich hatte bis dahin keine Signale empfangen, die für einen solchen Schritt sprachen. Ich kann nur Vermutungen anstellen, was da passiert ist. Ich finde es verwunderlich und außergewöhnlich, wie man als Trainer des Tabellenführers in einem solchen Maß in Frage gestellt werden kann. Herr Wernze traf nach eigener Aussage zunächst der Schlag nach dem Rücktritt von Heiko Scholz, drei Stunden später hatte er einen Nachfolger für ihn, der auch noch mit der Führung des Vereins befreundet ist. Das würde mich sehr treffen, wenn das in meinem Fall bei Fortuna so ablaufen würde. Ich denke, wir können das Spiel mit viel mehr Ruhe als die Viktoria angehen.

Sie kennen die Viktoria natürlich aus dem Effeff. Wo sehen Sie die Stärken des Primus?

Die Viktoria hat viele Spieler in den eigenen Reihen, die aufgrund ihres fußballerischen Könnens nicht in diese Liga gehören. Sie betreiben deutlich weniger Aufwand als wir, um zum erfolgreichen Torabschluss zu kommen. Es sieht manchmal so aus, als ob die nichts machen, und sie führen plötzlich mit 2:0. Diese Effizienz geht uns noch ab. Sie haben aber nicht unsere Tempohärte. Beim 2:2 gegen den FC haben beide Trainer ihre Mannschaften sehr offensiv gecoacht. Ich denke, das wird am Samstag nicht der Fall sein, da wird es deutlich defensiver zugehen. Beide werden vorsichtig wie ein Boxer agieren, erst mal die Deckung hoch nehmen. Es wird sehr viel Adrenalin im Spiel sein. Gewinnen wird derjenige, der im richtigen Moment die richtige Lösung parat hat.

Was sagen Sie zu dem Ausfall von Viktoria-Kapitän Mike Wunderlich?

Ich bin darüber nicht begeistert, denn die Wundertüte wird für mich dadurch viel größer. Die Grundstrategie der Viktoria wird nun sicher eine andere sein.

Wird es Verstärkungen im Winter geben? Nach jetzigem Stand nicht. Das wäre auch ein Vertrauensbruch der Mannschaft gegenüber. Und es ist kein Allheilmittel. Warum sollte man nach einem halben Jahr alles über den Haufen werfen? Es wäre aber fahrlässig, sich nicht umzuschauen. Dann müsste der Neue aber auch eine absolute Verstärkung sein.

Wie bewerten Sie bisher die Punkteausbeute in dieser Saison? Das wir so stark starten mit Erfolgen gegen Wuppertal, Lotte oder RW Essen war sicher nicht zu erwarten. Aber wenn man zu Beginn der Saison schon so gut punktet, dann müssten wir jetzt eigentlich fünf Zähler mehr auf dem Konto haben, wenn ich da nur an die Heimspiele gegen Düsseldorf, Kray und Verl denke.

Seit ein paar Wochen nimmt Matthias Scherz am Training der Fortuna teil. Wird er auch mal als Spieler im Südstadion zu sehen sein?

Das ist aktuell überhaupt kein Thema. Der Kontakt kam über Klaus Ulonska zustande. Nach dem für ihn unbefriedigenden Ende beim FC macht sich Matthias nun Gedanken über seine Zukunft. Er wollte mal bei einem Viertligisten schauen, wie läuft das Ganze ab. Er hat 15 Jahre Erfahrung auf hohem Niveau im Profigeschäft. Nun überlegt er, wie er dies weiter für sich nutzen kann, eventuell auch als Trainer.

Nach dem Fehler in der Schlussminute, der zur Niederlage in Oberhausen führte, hat ihr Torwart Andre Poggenborg ein wenig seine Souveränität eingebüßt. Sehen Sie das ähnlich?

Andre ist einer der verrücktesten Menschen, die ich je kennengelernt habe. Er setzt sich selber stark unter Druck. Nach der Partie in Oberhausen war die totale Selbstverständlichkeit raus aus seinem Spiel. Er bekommt aber auch kaum Bälle aufs Tor, er will sich auszeichnen und für die Mannschaft Spiele gewinnen. Und wenn dann nur ein Schuss kommt, und der ist drin, dann hast du ein hohes Frustpotenzial. Manuel Neuer erlebt so etwas bei den Bayern in fast jedem Spiel. Aber schon bald wird er sicher auch mal für uns wieder der entscheidende Mann sein.

Abschließend, was werden Sie ihren Spielern vor dem Duell mit der Viktoria als Slogan auf den Weg geben?

Wer am Samstag nicht die Bereitschaft hat, alles für die Fortuna zu geben, der soll sein Trikot abgeben!

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