Eine Ausbeute, die selbst der erfolgsorientierte Trainer Michael Boris kaum für möglich gehalten hätte. „Natürlich freue ich mich, wenn wir als Überraschungsmannschaft gesehen werden, dennoch ändert es nichts an der Tatsache, dass wir als Aufsteiger erst einmal Punkte sammeln müssen.“
Die Mannschaft strotzt derweil vor Selbstvertrauen, doch Boris weiß auch, wann er das Tempo anziehen muss. Nach dem 2:1-Sieg in Wiedenbrück hat er beispielsweise die Medizinbälle herausgeholt und eine harte Einheit eingeschoben, damit sich niemand „zu sicher“ fühlt.
Schnörkelloser, technisch versierter Offensivfußball Die Vorsicht des Coaches ist verständlich, angesichts der letzten Wochen aber nicht von Nöten. Siegen überzeugt mit schnörkellosem, technisch versiertem Offensivfußball und steht nicht zu Unrecht auf Rang drei. Kein Wunder, dass die Rot-Weißen am Freitag-Nachmittag im vorgezogenen Match (die Vereine haben sich darauf geeinigt, weil sie beide bereits aus dem Westfalenpokal geflogen sind und die Austragung der Partie im Dezember aufgrund der Witterung fraglich gewesen wäre) beim SC Verl klar in der Favoritenrolle sind.
Doch Boris warnt seine Elf, schließlich standen sich die beiden Teams bereits am 7. August gegenüber und Verl gewann mit 1:0. „Die sind zu Hause gut“, hebt Boris, der in Verl auf Christoph Klippel (Außenbandriss im rechten Sprunggelenk), Mark Zeh (fünfte Gelbe Karte), Marcus Mlynikowski (Zerrung), Christian Runkel (wieder runter in die zweite Mannschaft) verzichten muss, den Zeigefinger. „Wir unterschätzen niemanden, besonders nicht den SC. Allerdings schwimmen wir auf einer Euphoriewelle. Wenn wir erneut so auftreten wie letzte Woche in Wiedenbrück, können wir uns eine ideale Ausgangsposition verschaffen.“
Denn Boris denkt schon eine Woche weiter. Am kommenden Freitag gastiert der Ligaprimus in Siegen. Mit einem Dreier in Verl könnten die Sportfreunde auf zwei Zähler an die Viktoria heranrücken und sich damit ein echtes Spitzenspiel verschaffen.