Als Viola Odebrecht in die Lostrommel griff, war der Fußballgott gerade Bier holen. Anders lässt sich kaum erklären, dass Rot-Weiss Essen für den beschwerlichen Weg durch den Niederrheinpokal mit demselben Gegner wie im Vorjahr belohnt wurde. Doch auch knapp 600 Kilometer weiter östlich hat es angesichts dieses Dejá-vùs manch einem spontan die Kehle zugeschnürt.
Schon wieder Rot-Weiss Essen gegen Union Berlin. Zudem noch am frühen Montagabend um 18.30 Uhr. Auch die Ansetzung hätte sicherlich glücklicher getroffen werden können. Doch nun ist es, wie es ist. Auch wenn Nico Schäfer, seines Zeichens Kaufmännischer und Organisatorischer Leiter des Hauptstadtklubs, ganz offen gesteht: „Ich hätte lieber ein anderes Los gehabt. Es gibt sicher leichter Aufgaben.“
Dabei ist der 44-Jährige seinem ehemaligen Verein noch immer freundschaftlich verbunden, bezeichnet Essen noch immer als Hauptwohnsitz. „Auch wenn ich selten da bin.“ Zu einigen Weggefährten, aber auch den Verantwortlichen, pflegt Schäfer noch guten Kontakt. Zuletzt war er bei der Abschiedsparty im Georg-Melches-Stadion an der Hafenstraße. „Auch wenn ich zur Eröffnung nicht kommen konnte, habe ich verfolgt, wie das neue Stadion kurz vor der Fertigstellung aussah.“ Deshalb hätte sich Schäfer lieber zu einem anderen Anlass ein Bild vom Innenleben des Neubaus gemacht. Nicht erst seit dem letzten Jahr weiß er, was die „Eisernen“ erwartet.
Viel Neues habe man durch das Vorjahres-Aus daher noch nicht einmal lernen können. „Wir waren schließlich im letzten Jahr auch schon gewarnt. Dennoch hoffe ich natürlich, dass es diesmal nicht zuletzt durch diese Erfahrung anders läuft.“ Zweifel bleiben. Restlos überzeugt klingt es jedenfalls nicht, wenn Schäfer sagt: „Als Zweitligist sollte man vor so einem Duell zuversichtlich sein.
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