Der erste Durchgang im Stadion Niederrhein hätte für die 2.527 Zuschauer wohl am liebsten gar nicht stattgefunden. Auch wenn Oberhausens Trainer Mario Basler seine Ankündigung, Veränderungen vorzunehmen, wahr gemacht hatte und mit Benjamin Sturm (für Tobias Hötte), Stephan Kwasi Boachie (für Karoj Sindi), Sebastian Mützel (für Ralf Schneider), Pascale Talarski (für Patrick Bauder) und Mike Terranova (für Tim Eckstein) gleich fünf Neue im Vergleich zur Startelf in Herne gegen Schalke II ins Rennen schickte, wurde das RWO-Spiel nicht besser.
Velbert verpasst das 1:0
Denn die Partie zwischen RWO und der SSVg. Velbert hatte in den ersten 45 Minuten nur wenig mit einem Punktspiel zu tun. Das Geschehen auf dem Rasen ähnelte vielmehr einem Testspiel. Viele Ballverluste, keine Durchschlagskraft in den Offensivreihen und so gut wie kein gelungener Torabschluss - dieses Armutszeugnis legten die 22 Akteure in den ersten 45 Minuten ab. Den besten Torversuch konnten noch die Gäste aus dem Bergischen vorweisen. Der ehemalige Oberhausener Markus Kaya zirkelte einen Freistoß aus dem Halbfeld haargenau auf den Kopf von Marko Onucka und dessen Flugkopfball schrammte an den Pfosten - Riesenglück für RWO-Schlussmann Niklas Hartmann, der da nicht mehr herangekommen wäre.
Dies war die einzige erwähnenswerte Szene des ersten Abschnitts. Denn die Versuche des auffälligen Sebastian Mützel (11., 16., 26.), der nach einer Zwei-Spiele-Sperre sein Pflichtspieldebüt für Oberhausen feierte, scheiterten entweder an den Velberter Abwehr-Beinen oder verfehlten das Gehäuse von Manuel Lenz deutlich.
Dauer-Support in Durchgang zwei
Anders ging es glücklicherweise in Hälfte zwei zu. Präsenter, agiler und offensiver, so zeigte sich die Basler-Elf nach dem Seitenwechsel. Der Oberhausener Coach muss in der Halbzeitansprache deutliche Worte gefunden haben, so dass das Team endlich aufwachte. Erst scheiterte Talarski (47.) nach einem Bock des langjährigen Kleeblatts Dimitrios Pappas an Velberts Keeper Lenz. Doch nur fünf Minuten später klingelte es dann im Kasten des schwachen Aufsteigers. Ein Missverständnis zwischen Pappas und Lenz nutzte Mike Terranova aus, der einen Pass des starken Mützel aus fünf Metern verwertete.
Dieses Tor sollte zu einer Art Initialzündung für den Drittliga-Absteiger werden. Plötzlich spielte die Basler-Elf, angetrieben vom Dauer-Support aus der Emscherkurve den Powerfußball, den der ehemalige Weltklassefußballer von seiner Mannschaft erwartet. Nach einer Hereingabe des besten Mannes auf dem Platz, Sebastian Mützel, hätte Talarski (64.) das 2:0 erzielen müssen, doch der Youngster, der aus der U19 des MSV Duisburg an die Lindnerstraße gewechselt war, schaffte es, aus drei Metern - völlig freistehend - den Ball über das Tor zu hauen. Sechs Minuten später war es wieder das agile Ex-Zebra, das aus einer Offensivaktion mehr hätte machen müssen. Erst umkurvte er den ehemaligen Schalke-Profi Christian Mikolajczak, verpasste dann aber das Abspiel zum mitgelaufenen Terranova. In der 78. Minute hatte "Fußballgott Terra" dann noch einmal eine gute Gelegenheit, die er jedoch vertändelte.
Am Ende reichten Rot-Weiß Oberhausen knapp 30 gute Minuten nach Wiederanpfiff, um den ersten Dreier der Saison gegen eine schwache Mannschaft der Sport- und Spielvereinigung Velbert einzufahren.
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