Fast die gesamte Spielzeit zählte Pagano höflich ausgedrückt zu den eher unauffälligen Akteuren. Doch mit einer einzigen Aktion stellte sich der Italiener ins grelle Rampenlicht. Aus 30 Metern Entfernung, fast von der linken Seitenlinie aus, knallte der flinke Flügelflitzer einen Freistoß über den verdutzten Bochumer Torwart Daniel Heuer Fernandes hinweg direkt ins Netz - 1:0.
„Ich habe das am Freitag im Training noch mit Eric Schaaf, Michael Lejan und Christian Pospischil geübt. Da habe ich aber von 20 Schüssen keinen versenkt. Umso schöner ist es natürlich, dass es nun geklappt hat“, freute sich Pagano. Während Bochums Coach Iraklis Metaxas hernach von einem „dummen Torwartfehler“ sprach, lobte Fortunas Fußballlehrer die „individuelle Qualität“ seines Spielers. „Er glänzt ansonsten ja immer mit seinen Tempoläufen in den Rücken der Abwehr. Diesmal war es halt eine Standardsituation. Aber den Freistoß so zu schießen, das hat er gewollt“, betonte Uwe Koschinat. „Ich bin glücklich, dass wir das 1:0 über die Zeit gebracht haben, denn die ersten 20 Minuten hatten wir überhaupt keinen Zugriff auf das Bochumer Kombinationsspiel.“ Auf Seiten des VfL wusste Routinier Dimitrios Grammozis zu gefallen. „Er ist ein Stratege auf dem Platz, er gibt den Talenten Halt. Mal beruhigt er das Spiel, mal beschleunigt er es im richtigen Moment“, konstatierte Koschinat. Und beinahe hätte der Kapitän auch noch für den Ausgleich gesorgt. Aber sein fein getretener Freistoß aus 18 Metern landete kurz vor Schluss nur am Pfosten. So blieb es beim 1:0 und Fortunas Trainer spielte der Zittersieg in die Karten, wie er erklärte: „Wir haben ein Spiel in Unterzahl nach hartem Kampf gewonnen, die Zuschauer gehen mit einem guten Gefühl nach Hause. Und auch die Mannschaft hat gesehen, was man mit Wille und Energie alles erreichen kann. Das ist mir in dem Moment lieber als ein souverän herausgespielter 3:0-Erfolg.“ Angesichts des strammen Startprogramms geben die drei Punkte der Fortuna auch eine gewisse Sicherheit. Denn bereits am Mittwochabend geht es im Stadion am Zoo gegen „den Vorbereitungs-Meister“, so Uwe Koschinat. „Der Wuppertaler SV ist nicht nur deshalb ein Aufstiegsfavorit.“