"Wir sind alle brutal heiß - so etwas habe ich noch nie erlebt", sagt Oberhausens Christoph Caspari. Die Rot-Weißen empfangen am Freitag (19 Uhr) im heimischen Stadion Niederrhein Rot-Weiss Essen zum heißen Derbytanz. "Ein besseres Spiel gibt es doch gar nicht. Wir bekommen schon seit sechs Wochen mit, welche Bedeutung dieses Duell für unsere Fans hat. Man kann den Anschein gewinnen, dass uns die Anhänger eine komplette Saison verzeihen würden, wenn wir die zwei Derbys gegen Essen siegreich bestreiten", sagt der bald 24-Jährige.
Denn am 6. August feiert der gebürtige Düsseldorfer seinen 24. Geburtstag. Was sich Caspari zum Ehrentag wünscht, ist klar: "Ich will von Beginn an auflaufen und drei Punkte für Oberhausen holen", betont der ehemalige Bochumer.
Der Rechtsverteidiger, der zuvor bei den Senioren nur für die Profireserven von Fortuna Düsseldorf II und dem VfL Bochum II aktiv war, ist überglücklich, dass er nun für eine "echte Seniorenmannschaft" auflaufen darf. "Das ist eine andere Welt. Du wirst auf der Straße mal angesprochen und du merkst förmlich, wie wichtig ein Verein für die Fans ist. Du bist einfach viel mehr in der Bringschuld", sagt Caspari. Dass soll nicht heißen, dass es in den Zweitvertretungen weniger ernsthaft zugeht. Aber Caspari nennt ein Beispiel: "Wenn du mit RWO ein Testspiel verlierst, dann hat diese Niederlage große Auswirkungen. Alle beschäftigen sich damit: Trainer, Mannschaft, Vorstand und vor allem die Fans. Wenn wir mit Bochums U23 ein Testspiel verloren haben, dann war der Ärger auch da, aber eben viel schneller bei allen Beteiligten verflogen. Ganz zu schweigen jedoch von den Fans - diese gab es nämlich nicht."
Am Freitagabend werden etliche Oberhausener Spieler das erste Mal in ihrer Karriere eine Partie vor einer fünfstelligen Kulisse bestreiten. "Wir freuen uns darauf, dass hoffentlich mehr als die Hälfte da sein werden, um uns zum Sieg zu peitschen", hofft Caspari, der große Lust darauf hat zu sehen, welche Auswirkungen ein Derbysieg über RWE bei Oberhausenes Trainer, Mannschaft, Vorstand und allen voran den Fans der "Kleeblätter" hätte...