"Das, was Rot-Weiss Essen abgezogen hat, ist einfach unglaublich. Wer weiß, wie viele Spieler da wirklich verwickelt waren. Als ich am Freitagabend die Nachricht gelesen habe, dass drei RWE-Spieler gegen ihre eigene Mannschaft - und das noch im Spiel gegen den BVB - gewettet haben, bin ich vom Sessel gefallen", sagt Lottes Torjäger Marcus Fischer, der aktuell einen Kreuzbandriss auskuriert. Fischers Worte sollten noch deutlicher werden. Aber der Reihe nach.
2809 Zuschauer hatten sich in der Lotter connectM-Arena eingefunden und an das große Wunder geglaubt. Die Sportfreunde mussten ihre Pflichtaufgabe gegen den SC Wiedenbrück erledigen und darauf hoffen, dass Borussia Dortmund II beim Wuppertaler SV nicht gewinnt. Am Ende sollte nur ein Teil dieser Rechnung realisiert werden. Denn nach dem 5:3-Erfolg des BVB-Nachwuchs' beim WSV war klar, dass der 2:1-Sieg der Lotter gegen Wiedenbrück nicht ausreichen würde. Michael Hohnstedt (68.) und Aleksandar Kotuljac (77.) hatten die Wiedenbrücker Führung durch Robert Mainkas (56.) sehenswerten Lupfer gedreht. Doch am Ende konnte niemand in Lotte über den 22. Saisonsieg jubeln. "Die Enttäuschung ist gigantisch. Wenn man sieht, dass wir 76 Punkte holen, und diese 76 Punkte nicht zum Aufstieg reichen. Wir haben in der Rückserie einen Punkt mehr als zwei im Schnitt geholt, in der Hinserie sogar drei. Normalerweise muss man damit aufsteigen."
Auch wenn der glasklare Wintermeister aus Lotte am Ende einen Acht-Punkte-Vorsprung verspielte, sahen die Lotter Zuschauer vor allem einen Grund, warum ihre Sportfreunde den Aufstieg verpasst haben: Rot-Weiss Essen! Hasstiraden in Richtung der Essener schallten durch die connectM-Arena. Und auch Marcus Fischer konnte die Anhänger verstehen. "Wegen solcher Penner sind wir nicht aufgestiegen. Solche Menschen gehören nicht in den Sport. Sie müssen lebenslang gesperrt werden, dann können sie wetten, wo sie wollen."