Besser hätten die Ergebnisse der Konkurrenten gar nicht sein können, doch da die Reserve von Borussia Dortmund selbst mit 2:3 (1:1) gegen den TuS Koblenz unterlag, nutzten sie der Mannschaft von David Wagner herzlich wenig. "Ich nehme diese Ergebnisse wahr, aber wir konzentrieren uns auf unsere eigene Leistung", kommentierte der Coach die Resultate des Spieltags.
Zu Beginn nahm das Spiel seinen erwarteten Lauf. Der BVB übernahm die Kontrolle, die Gäste versuchten gut zu stehen und verteidigten konzentriert. Mit ihrem ersten Offensivorstoß gingen die Koblenzer dann aber direkt mit 1:0 in Führung. Die Dortmunder Hintermannschaft hatte herzlich dazu eingeladen. Nach einem ungenauen Zuspiel eroberte sich Thomas Klasen den Ball und drosch ihn aus gut 40 Metern über den weit vor seinem Kasten stehenden Zlatan Alomerovic ins Netz.
Die Antwort der Gastgeber ließ aber nicht lange auf sich warten: Eine Minute später sorgte Marcel Halstenberg mit einem direkt verwandelten Freistoß aus 20 Metern für den Ausgleich. Wer aber glaubte, dass damit der Bann gebrochen war, sah sich getäuscht. Trotz optischer Überlegenheit konnten sich die Dortmunder bis zur Pause keine klaren Tormöglichkeiten mehr herausspielen.
Im zweiten Durchgang setzte Wagner alle Zeichen auf Angriff und brachte mit Terrence Boyd einen frischen Stürmer. Doch auch der US-Nationalspieler konnte das Spiel nicht beleben. Koblenz stand kompakt, vor allem der ehemalige Bundesligaprofi Mineiro räumte im defensiven Mittelfeld alles ab. Mit ihrer ersten Offensivaktion der zweiten Halbzeit gingen die Gäste erneut in Führung. Wieder war es Thomas Klasen, der nach einem tollen Solo aus 20 Metern abzog. Sein Schuss wurde noch unhaltbar abgefälscht, Alomerovic war chancenlos. 60 Sekunden später musste der Keeper schon wieder hinter sich greifen. Der eingewechselte Tokio Nakai lief frei auf ihn zu, umkurvte ihn gekonnt und schob lässig ein.
Der Anschlusstreffer durch Terrence Boyd in der 86. Spielminute kam zu spät. Koblenz konnte die Führung über die Zeit bringen. "Wir haben sehr gut unsere Ordnung gehalten und unsere Chancen genutzt", freute sich Gäste-Coach Michael Dämgen. Sein Gegenüber war vom Spiel seiner Jungs hingegen gar nicht begeistert: "Wir haben ein schlechtes Spiel gemacht. Zwar hatten wir gefühlte 80 Prozent Ballbesitz, aber dafür sind uns viel zu viele technische Fehler und leichtfertige Ballverluste unterlaufen."
Da auch die beiden Konkurrenten aus dem Spitzentrio verloren haben, bleibt die Situation für den BVB unverändert: Bei einem Spiel weniger als Lotte kann er noch immer aus eigener Kraft Platz eins erreichen.