Der Neubau des Fußballstadions für Rot-Weiss-Essen wird um weitere 3,9 Millionen Euro teurer als bislang vorgesehen. Laut NRZ-Informationen hat der Aufsichtsrat der Grundstücksverwaltung der Stadt Essen (GVE), die das Stadion an der Hafenstraße baut, sich diesen Betrag genehmigt, um den VIP- und Ausstellungsbereich der Arena bauen zu können. Ursprünglich sollte dies erst geschehen, wenn der Viertligist RWE mindestens in die dritte Liga aufsteigt.
Laut GVE solle der Verein aber die Chance bekommen, durch die Vermarktung der Mehrfläche zusätzliche Einnahmen zu erzielen. In der ersten Ausbaustufe wird das Stadion nicht 9000, sondern 11.000 Zuschauern Platz bieten. Die neue RWE-Arena feiert Ende März Richtfest. Der Fan-Vorstoß zum Erhalt der alten Haupttribüne wurde indes vom GVE-Aufsichtsrat einstimmig abgelehnt.Die GVE kann sich die zusätzlichen Baukosten leisten, weil ihr Eigenkapital per Ratsbeschluss vom vergangenen November um 4,1 Millionen Euro erhöht wurde – also fast exakt um die Summe, die nun ins Stadion fließt. Essens Linke sieht in diesem Spielzug der GVE ein finanzpolitisches Abseits. Sie hat für die März-Sitzung des Unterausschusses für Finanzen und Beteiligungen beantragt, die Stadion-Investitionen auf die Tagesordnung zu setzen. „Das ist Trickserei“, schimpft Ratsherr Wolfgang Freye und fordert Aufklärung.
Damit nicht genug: Die Baukosten werden zudem um 1,1 Millionen Euro überschritten. Schuld daran seien etwa die gestiegenen Metallpreise, die man aufzufangen sucht, indem das Dach dünner als geplant gebaut wird. Laut NRZ-Informationen kommt die städtische GVE jedoch nicht an den 570.000 Euro für die Baugenehmigung vorbei – anders als bislang gehofft. Unterm Strich wird die Arena damit statt der veranschlagten 31 nun 43 Millionen Euro kosten.