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Mainz 05 II - RWE 1:2
Neues Selbstbewusstsein, alte Sorgen

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RWE: Grund trifft zum Last-Minute-Sieg in Mainz
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Die Gesamtsituation ist nach dem ersten Pflichtspiel 2012 ausgesprochen behaglich. Eine Szene reichte, um RWE fast schon zum Team der Stunde zu machen.

Ziemlich unvermittelt landete Kevin Grund der Ball vor den Füßen und mangels besserer Vorschläge bugsierte der Linksverteidiger die Kugel einfach ins Tor. Eine Minute vor Ablauf der regulären Spielzeit war das gleichbedeutend mit dem K.o. für die blutjunge Mainzer Mannschaft. Deren Trainer, Martin Schmidt, versprach aber trotzig: "Wir hatten teilweise 17-Jährige auf dem Feld. Ich werde aber weiterhin junge Spieler einsetzen und irgendwann werden wir damit Erfolge feiern. Wenn vielleicht nicht in der Tabelle, dann in der Form, dass ein Spieler den Sprung nach oben schafft." Dass der Coach auf den Mangel an Erfahrung in seinen Reihen abhob, kam nicht von ungefähr. Seine Schützlinge gewährten Grund schon erstaunlich viel Freiraum. Erst recht dafür, dass der Siegtreffer nach einem Eckball in der 89. Minute fiel.

Gänzlich fehlerfrei war aber auch der Auftritt der Gäste nicht. Nach einem Freistoß kam Manuel Schneider so frei zum Kopfball, dass er Dennis Lamczyk die Ecke ansagen konnte und das 1:0 markierte. (31.). Zu diesem Zeitpunkt hatte RWE vor 750 Zuschauern bereits einige Chancen ausgelassen. Auch hatte das Wrobel-Team dank des starken Zentrums um Kapitän Timo Brauer, Markus Heppke und Kerim Avci, der zum ersten Mal in dieser Saison in der Startelf seine Chance bekam, klare Feldvorteile. Das Tor machte aber der Gegner. Alles schien allzu bekannt.

Doch die Essener waren gewillt, sich selbst eines Besseren zu belehren. Obwohl zunächst die Mainzer nach der Pause zulegten. Nach einem Gewaltschuss von Avci staubte Benedikt Koep jedoch zum 1:1 ab (51.) und leitete die Wende in einem Spiel ein, das Wrobel wohlwollend abnickte: "Die Mannschaft hat sich über 90 Minuten gut präsentiert, wir haben gut gegen den Ball gearbeitet, waren zielstrebig nach vorne und haben im Rahmen unserer Möglichkeiten ein gutes Spiel abgeliefert." Aber! Auch die vergebenen Torchancen des ersten Durchgangs blieben Wrobel nicht verborgen. "Beim Gegentor haben wir desolat verteidigt, aber das haben wir angesprochen."

Schöner Nebeneffekt: "Wichtig war, dass wir tabellarisch ein bisschen was gutmachen konnten. Bochum hat mit dem 4:1 am Freitag eine Duftmarke gesetzt, vom Nachbarn aus dem Bergischen gibt es Sprüche, dass er kein Spiel mehr verlieren will... Da war es gut für uns, dass wir uns selbst bestätigen konnten. Wir haben von den letzten fünf Spielen vier gewonnen. Das zeigt, dass wir von der Gesamtentwicklung her auf dem richtigen Weg sind", glaubt der 42-Jährige.

Das ändert freilich auch nicht, dass Vincent Wagner nach seiner fünften Gelben Karte für das nächste Spiel gegen den 1. FC Köln II gesperrt ist. Waldemar Wrobel räumte zumindest freimütig ein: "Ich freue mich auf die Rückfahrt!"

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