Dass Ivan Paurevic bereits im zarten Alter von 18 Jahren ins Trainingslager der ersten Mannschaft mitreisen durfte, wissen dagegen nur sehr wenige. Der gebürtige Essener war drauf und dran, sich für Jürgen Klopp als echter „Bubi“ zu empfehlen. Doch am Ende sollte es doch nicht sein. Warum der rasante Weg á la Mario Götze Ivan Paurevic vergönnt blieb, welchen Karriereplan er für sich ausgetüftelt hat und was den 20-jährigen Deutsch-Kroaten mit Rot-Weiss Essen verbindet, verrät der „Sechser“ des BVB II im RevierSport-Interview.
Ivan Paurevic, vor zwei Jahren durften Sie bereits als A-Jugendlicher mit Jürgen Klopp und den BVB-Stars ins Winter-Trainingslager reisen. Was für Erinnerungen haben Sie an dieses Camp?
Ja, das war im Winter 2010 in Marbella. Ich konnte es kaum glauben, als ich von dieser Nachricht erfuhr. Das ging damals alles so schnell. Leider war das Trainingslager auch für mich rasant beendet. Ich habe mir in den ersten Einheiten einen Nasenbeinbruch zugezogen und bin länger ausgefallen. Irgendwie sollte dieses Trainingslager ein schlechtes Omen für die Zukunft sein.
Warum?
Erst durfte ich mit den Profis nach Marbella, dann der Nasenbeinbruch. Im Sommer mein Regionalliga-Debüt und prompt folgte ein Ermüdungsbruch. Letzte Saison kam ich dann kaum mehr zum Einsatz.
Dafür läuft es dieses Jahr unter David Wagner umso besser, oder?
Ja, das stimmt. Ich bin sehr zufrieden. Ich habe auf der Sechser-Position meine Lieblingsrolle im Team gefunden. Die Leistungen sind wohl auch ganz entsprechend. Immerhin habe ich 13 Partien absolviert und bin aktuell auch U21-Nationalspieler Kroatiens.
Ihr Vertrag läuft im Sommer aus. Gibt es schon eine Tendenz?
Der BVB ist mein erster Ansprechpartner. Aktuell ist alles offen. Aber das sind Angelegenheiten, um die sich mein Berater kümmert. Mein Ziel ist es jedenfalls in der kommenden Saison bei einem ambitionierten Zweitligisten zu spielen. Mein Kollege aus der U21, Arijan Ademi, der zuletzt wegen mir auf der Bank saß, hat mit Dinamo Zagreb gegen Real Madrid in der Champions League gespielt. Das bringt einen natürlich zum Nachdenken.
Was meinen Sie genau damit?
Ich bin Regionalligaspieler und spiele für Ademi in der U21. Er kickt aber in der Champions League gegen Real Madrid. In der Regionalliga ist das nicht möglich. Deshalb will ich im kommenden Jahr im Profibereich aktiv sein.
Am Samstag gastiert Rot-Weiss Essen in Dortmund? Was verbinden Sie mit RWE?
Ich habe für Rot-Weiss neun Jahre lang gespielt. In der C-Jugend bin ich erst nach Dortmund gewechselt und bin hier in der neunten Saison. Ich lebe in Altenessen und bin ein Essener Junge. RWE und BVB sind meine absoluten Lieblingsklubs. Das Fußballgeschäft ist sehr schnelllebig. Deshalb träume ich auch davon, irgendwann einmal für meine Heimatstadt in der 1. oder 2. Liga zu spielen. Das würde auch meinen Vater sehr freuen, der lange im Jugendbereich von RWE gearbeitet hat.