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Waldemar Wrobel
"Es ist zu früh, um den Stab zu brechen"

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RWE: Waldemar Wrobel über die Krise und Wintertransfers

Waldemar Wrobel beobachtet mit strengem Blick, wie sich seine Mannschaft mit der schwierigen Situation auseinandersetzt. Zugänge im Winter: nicht ausgeschlossen.

Die 85. Spielminute der Begegnung gegen den SC Wiedenbrück markiert den bisherigen Tiefpunkt der Saison. Dominik Jansen traf mit dem 2:1 für die Ostwestfalen den Solar Plexus des Aufsteigers. Den Protagonisten dieses Spiels verschlug es die Sprache. Aber mickrige zwei Punkte aus den letzten acht Spielen fordern Antworten.


Waldemar Wrobel versucht, diese mit einer Mischung aus Bedacht und zunehmender Strenge zu finden. Patentlösungen gibt es nicht, vor allem, weil eine Phase wie diese im Idealplan dieser Saison – zumindest in dieser Form – nicht vorgesehen war. „Das ist für uns nach dem vergangenen Jahr, wo es immer nur bergauf ging, eine völlig neue Situation“, räumt der 41-Jährige ein. Der Sprung von der NRW- in die Regionalliga ist immens. Das müssen Mannschaft und Fans derzeit schmerzvoll erleben. „Vielleicht ist er sogar noch gravierender als der Unterschied zwischen Regionalliga und 3. Liga.“, glaubt Wrobel. „Was in der NRW-Liga noch oft für einen Sieg gereicht hat, ist hier eben zu wenig.“ Dennoch habe die Mannschaft oft genug unter Beweis gestellt, dass sie dem Niveau gewachsen sei. Die Siege gegen Mainz, Elversberg und Verl sind noch in Erinnerung. Nebenbei hat RWE Union Berlin aus dem Pokal geworfen.

Seit nunmehr gut zwei Monaten hat der Aufsteiger das Gewinnen aber eingestellt. Daran vermag auch die unstrittige Erkenntnis nicht zu rütteln, dass Klatschen wie das 1:4 in Mönchengladbach oder das 2:5 in Wuppertal die Ausnahme blieben. „Wir haben in vielen Situationen gezeigt, dass wir auf diesem Niveau spielen können, aber wir begehen immer wieder dumme Fehler. Wir müssen daran arbeiten, dass wir die abstellen“, fordert Wrobel.

Und zwar am besten zeitnah. Das Restprogramm bis Weihnachten lässt nämlich nicht viel Spielraum für Nachlässigkeiten. Nach dem SC Idar-Oberstein sind die Zweitvertretungen von Schalke, Dortmund und Düsseldorf sowie die formstarke Kölner Fortuna die Kontrahenten des Aufsteigers. Wrobel treibt dies aber mitnichten den Angstschweiß auf die Stirn. „Wer ist schon Laufkundschaft? Die U-Mannschaften sind gespickt mit Junioren-Nationalspielern und die Seniorenteams mit Erfahrung“ weiß der Coach. Daher ist diese Übergangssaison eine Bewährungsprobe für jeden Einzelnen. „Die Spieler müssen über einen weiten Zeitraum zeigen, ob das nur Pech und eine Lernphase war.“ Oder...? „Irgendwann wird mal abgerechnet“, druckst Wrobel herum. „Aber ich finde es noch zu früh, um den Stab über der Mannschaft zu brechen.“

Die Zäsur der nahenden Winterpause wirft aber zwangsläufig die Frage nach Verstärkungen auf. Die Kriterien sind klar: Die Kandidaten müssen finanzierbar sein, entwicklungsfähig und kommen ohnehin nur für einen Vertrag über das Saisonende hinaus infrage. Jemanden nur für ein halbes Jahr zu verpflichten, davon halte er nichts, betont Wrobel. Man wolle ja schließlich etwas entwickeln. „Und dann“, ergänzt Wrobel, „ist die Frage, ob es Spieler gibt, die für uns infrage kommen und uns in der Form weiterhelfen, dass sie exorbitant besser sind.“

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