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Zwar bleibt Waldemar Wrobel dabei, dass trotz der 2:3-Niederlage gegen Kaiserslautern nicht alles schlecht war, fordert aber einen anderen Auftritt beim Derby.

Die 2:3-Niederlage gegen den 1. FC Kaiserslautern II war eine der unrühmlichen, wenn auch in der Regel unausweichlichen Premieren. Die erste Heimniederlage und der turbulente Spielverlauf lieferten reichlich Diskussionsstoff. Die Chancenverwertung sowie das vor der Pause viel zu laxe Defensivverhalten wurmten RWE-Trainer Waldemar Wrobel, das musste er gar nicht erst eingestehen.

Dennoch gab sich der Essener Coach vor dem Derby beim Wuppertaler SV am Samstag (14 Uhr) betont, ja geradezu bemerkenswert gelassen. Statt Respekt vor dem taumelnden Riesen, der sich vor der Saison mit großen Namen und markigen Sprüchen aufs Favoritenschild gehievt hatte, regiert die Zuversicht im Lager der Rot-Weissen. „Das ist genau der richtige Gegner zur richtigen Zeit“, glaubt Wrobel. Gemessen an den ersten 45 Minuten des letzten Wochenendes in jedem Fall ein Team mit ebenso handfesten Defensivproblemen.


„Wuppertal war in der ersten Hälfte noch ein Tor besser als wir und lag mit 0:4 hinten. Jetzt treffen also zwei Blinde der ersten Halbzeit aufeinander“, scherzt Wrobel. Selbstverständlich ist dem 41-Jährigen der Ernst der Lage jedoch bewusst. Nicht, dass sein Team sich aus dem vielbesungenen „Zielkorridor“ entfernt hätte. Ein Punkt und acht Gegentore in den letzten drei Spielen lassen aber die Unzufriedenheit innerhalb der Mannschaft wachsen. Diese gilt es nun positiv zu kanalisieren. Dass dieses Vorhaben glückt, daran hegt der hauptberufliche Polizist keinen Zweifel. „Die Analyse der Spieler ist faszinierend. Da gibt niemand die Schuld weiter, sondern spricht die eigenen Fehler offen an.“ Mit dem Resultat, dass es nun an der Zeit sei, den Fans mal wieder ein echtes Erfolgserlebnis zu bescheren, oder – aus des Trainers Mund: „Wir sind auf Wiedergutmachung bedacht.“

Dazu bedarf es jedoch einer großen Kraftanstrengung. RWE fehlen noch immer die ersten vier Innenverteidiger, Wuppertal ist nicht nur namentlich stark besetzt, sondern zudem in der Bringschuld. „Das ist sicherlich eine gute Mannschaft. Nicht umsonst haben die meisten Experten sie als den Favoriten dieser Saison gesehen“, sagt Wrobel. Das gelte im Übrigen auch für das kommende Spiel. Dennoch sagt Wrobel im Brustton der Überzeugung: „Ich möchte keinen von denen haben. Weil ich mit dem, was wir haben, sehr zufrieden bin.“

Gleichwohl müsse seine Mannschaft noch lernen. Vor allem in puncto Zweikampfhärte und Chancenverwertung. In der Defensivarbeit erwarte er daher: „Robustheit, Galligkeit und Aggressivität. Die letzte Geilheit auf den Ball. Im positiven Sinne brutal in die Zweikämpfe gehen und nicht bloß alibihaft. Es muss der unbedingte Wille da sein, das Spiel zu unterbrechen. Notfalls auch mal mit einem taktischen Foul. Das waren wir zuletzt einfach zu lieb.“ Wahrscheinlich nimmt Wrobel wohl auch deshalb, wohlwollend zur Kenntnis, dass die Uhr auf Derbyzeit steht.

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