RWE-Coach Waldemar Wrobel hatte die Startformation auf zwei Positionen verändert. Suat Tokat kehrte nach auskurierter Muskelverletzung wieder ins Mittelfeld zurück, weshalb Benedikt Koep in die Sturmspitze rückte und Lukas Lenz nur der Platz auf der Bank blieb. Als Rechtsverteidiger durfte dieses Mal wieder Meik Kuta anstelle von Dirk Jasmund den Anfang machen.
Und eben jener hatte früh die erste gute Chance, RWE in Front zu bringen. Nach einer starken Balleroberung versuchte er mit einem Volleyspannschuss Verl-Schlussmann Milos Mandic zu überlisten, setzte das Leder aber knapp über die Querlatte.
Während sich RWE um Kontrolle und einen ansehnlichen Spielaufbau bemühte, dabei aber viele Fehlpässe produzierte, gingen die Gäste von der Poststraße mit ihrer ersten Gelegenheit in Führung. Nach einer Flanke von der rechten Seite stand Jonas Bluhm im Rückraum völlig blank und hämmerte den Ball zum 0:1 unter die Latte (12.). Die Freude des SC währte aber nur kurz, denn nur eine Minute später schlugen die Gastgeber zurück: Freistoß Heppke, Ablage Lehmann, Drehschuss Koep – das 1:1 (13.).
Fortan entwickelte sich eine spannende, aber keineswegs hochklassige Regionalliga-Begegnung. RWE agierte wie schon in Koblenz oftmals zu umständlich und erkannte nicht die einfachen Lösungen im Spielaufbau. Ob Kevin Grund, Timo Brauer oder Suat Tokat – der letzte Pass landete permanent in den Füßen des Gegners. So blieb ein Schlenzer von Timo Brauer, der sein Ziel deutlich verfehlte, noch die beste RWE-Gelegenheit im ersten Durchgang (21.).
Verl suchte sein Glück auf der anderen Seite in erster Linie durch schnelles Überbrücken des Mittelfelds. Eine Taktik, die die Essener Hintermannschaft mehrfach vor arge Probleme stellte. Vincent Wagner (18.), Kuta (20.) und Brauer (25.) mussten jeweils in höchster Not retten.
Nach dem Wechsel erhöhte RWE den Druck und ließ deutlich erkennen, dass die drei Punkte an der Hafenstraße bleiben sollten. Torchancen blieben allerdings lange Mangelware. Erst in der Schlussphase nährte sich RWE dem Siegtreffer an, die Versuche des eingewechselten Lukas Lenz per Kopf (71.) und von Lemke (75.) fanden aber noch nicht ihr Ziel und auch Kevin Grund scheiterte mit einem tollen Freistoß an der Latte (82.). So dauerte es bis zur 85. Minute, ehe Lukas Lenz per Kopf den Lohn einfuhr. Kurz vor Schluss war es erneut Joker Lenz, der das Stadion mit dem 3:1 in ein Tollhaus verwandelte.
Aufgrund des gesteigerten Engagements im zweiten Durchgang hat sich RWE den Sieg gegen über weite Strecken destruktive Verler redlich verdient und sich vorerst in der oberen Tabellenhälfte festgesetzt.