Noch bevor der letzte der 757 Zuschauer seinen Platz eingenommen hatte, schlug das Schicksal zum ersten Mal zu Ungunsten der Borussia zu und die Gäste lagen schon in Front. Einen Freistoß aus halbrechter Position legte Triers agiler Angreifer Ahmet Kulabas dem aufgerückten Innenverteidiger Denny Herzig präzise per Kopf vor. Herzig, der nur in der Startformation stand, weil sein Kapitän Torge Hollmann sich im Abschlusstraining eine Bänderverletzung im Knie zu gezogen hatte, drückte den Ball mühelos über die Linie (6.). „In den ersten zehn Minuten war unser Spiel von Unruhe geprägt, konnten wir nicht das umsetzen, was wir uns vorgenommen und im Training geübt hatten“, bemängelte BVB II-Trainer David Wagner anschließend fehlende Konzentration bei seinen Jungs zu Beginn der Partie.
Das änderte sich nach dem Rückstand: Die Borussia fand besser ins Spiel, versuchte ihr gutes Kombinationsspiel aufzuziehen. Doch sowohl der nasse Rasen als auch ein aggressiver und robuster Gegner ließen den Spielfluss immer wieder hakeln. Also musste eine Einzelleistung für die erste gefährliche Situation der Heimelf herhalten. Mario Vrancic‘ 22-Meter-Fackel strich allerdings knapp am Gehäuse des glänzend aufgelegten Trierer Keepers Andre Poggenberg vorbei. Vrancic‘ Distanzschuss blieb freilich die einzige gefährliche Situation der Borussia vor dem Seitenwechsel.
Als sich Spieler und Zuschauer bereits auf die Halbzeitpause eingestellt hatten, schlug dann das Schicksal zum zweiten Mal zu; diesmal sogar vorentscheidend. Eine schöne Einzelaktion schloss Eintracht-Angreifer Chhunly Pagenburg mit einer ebenso schönen und präzisen Flanke auf Martin Hauswald ab. Der wurde anschließend von BVB-Keeper Johannes Focher unsanft von den Beinen geholt. Die Konsequenz: Rote Karte für Focher und Strafstoß für Trier. Eine harte, aber wohl richtige Entscheidung von Schiedsrichter Tobias Helwig. Auch wenn sowohl Triers Coach Roland Seitz als auch David Wagner hinterher die Situation als „diskussionswürdig“ einschätzten. Wie dem auch sei. Fahrudin Kuduzovic ließ dem für Focher zwischen die Pfosten gekommenen Zlatan Alomerovic nicht den Hauch einer Chance und sorgte mit dem 0:2 zur Pause für die Vorentscheidung.
Zwar kam der BVB II nach dem Seitenwechsel, obwohl in Unterzahl, noch zu zwei guten Einschussmöglichkeiten, doch weder Jonas Hofmann (67.) noch Ivan Paurevic war das Glück (72.) hold. Letzterer fasste die Partie dann auch treffend zusammen: „Wir haben gegen eine clevere Trierer Mannschaft alles versucht. Letztlich hat uns aber in den entscheidenden Situationen einfach auch das nötige Quäntchen Glück gefehlt.“