„Nach dem Spiel wäre es vielleicht ratsam gewesen, die Pressekonferenz in der Kabine zu machen“, sagte WSV-Trainer Karsten Hutwelker völlig fassungslos. „Dann hätten die Spieler selbst erzählen können, was da los war. Als Trainer sitzt du draußen und bist machtlos.“
Zwar nahm der Topfavorit im ersten Durchgang das Zepter in die Hand, holte viele Standards in der gegnerischen Hälfte – allein zwingende Torchancen blieben aus. Es sollte sich rächen, Fortuna Köln konterte gefährlich und ging durch Oliver Laux (26.) in Führung. Hutwelker: „Aufgrund der ersten Halbzeit ist mir absolut unerklärlich, wie man hier so untergehen kann.“
Ein wenig überrascht schien auch sein Gegenüber Uwe Koschinat, der zwar erkannte, dass „der Wuppertaler SV keine Laufkundschaft, sondern der selbst ernannte Aufstiegsfavorit sei“, aber vor allem seiner eigenen Mannschaft Respekt zollte. Dieser Tag hat einfach gepasst, denn wir haben es geschafft, die Schwierigkeiten in der ersten Halbzeit zu überstehen. Die Mannschaft hatte einen unglaublichen Willen, dieses Spiel hier zu gewinnen.“ Unmittelbar nach Wiederanpfiff erhöhte Fabian Montabell für die Südstädter (47.), ausgerechnet Silvio Pagano schnürte gegen seinen Ex-Verein den Sack zu (58.). „Ich hab gesagt, dass ich Samulewicz einen einschenken will. Dass er nicht gespielt hat, kann ich nichts für“, sagte Pagano, der den Ball an Bastian Sube vorbei schob, der überraschend den Vorzug vor Sascha Samulewicz im WSV-Tor erhielt.
Erschreckend hingegen die Leistung der Gäste, die sich im zweiten Spielabschnitt keine nennenswerte Möglichkeit mehr heraus spielen konnten. „Ich glaube ein großes Problem bei meiner Mannschaft ausgemacht zu haben“, äußerte Hutwelker seinen Unmut. „Es haben nicht alle verinnerlicht, was es heißt für den Wuppertaler SV aufzulaufen. Das müssen sich alle hinter die Ohren schreiben.“ Aber: „Wenn dieser Lernprozess schnell eintritt, bin ich frohen Mutes, was die nächsten Spiele angeht.“