Die Jagd nach dem ersten Sieg geht weiter. Der nächste RWO-Versuch, endlich etwas für eine breite Brust zu tun, steigt am Samstag (14 Uhr), wenn sich der Absteiger aus Erfurt im Niederrhein-Stadion vorstellt. Vor den 90 Minuten, in denen die aktuelle Punktzahl verdoppelt werden soll, unterhielt sich RS mit Coach Harry Pleß.
Harry Pleß, wie sieht es vor dem Samstag aus?
Die Stimmung ist nach dem Punktgewinn in Bremen sehr gut. Man muss sehen, ich hatte noch zwei fitte Feldspieler auf der Bank. Aber entscheidend ist jetzt, endlich das erste Match zu gewinnen. Wir wollen und brauchen alle das Erfolgserlebnis.
Personell sieht es weiterhin nicht rosig aus.
Daher habe ich mir am Dienstag auch das Training der zweiten Mannschaft angeschaut.
Wie weit ist Cyrille Florent Bella?
Er macht ständig Ausdauerläufe, um den Anschluss zu finden. Wir haben ihn ins kalte Wasser geworfen, noch ist er nicht bei 100 Prozent.
Was sagen Sie zur Verletzung von Jörg Scherbe?
Blessuren passieren immer, wir haben in den letzten 30 Tagen mit einem kleinen Kader eine riesige Belastung gehabt. Es nützt nichts, sich zu beklagen.
Kommen wir zum Match gegen Erfurt. Wie ist die Ausgangslage?
Ich nehme den Druck von der Truppe. Wenn die Jungs weiter so diszipliniert arbeiten und dazu lernen, kommen die Ergebnisse ganz schnell dazu. Wir wissen, wir müssen Rückschläge einplanen, aber genau da liegt für mich auch die Herausforderung. Ich arbeite unheimlich gerne mit den jungen Burschen, die machen immer wieder richtig Spaß.
Was gegen Erfurt auch in Punkten endlich zu sehen sein soll. Wie sehen Sie den Absteiger?
Die haben mit Pavel David und Ronny Hebestreit den Zweitliga-Sturm behalten. Ein ganz anderes Match als gegen die Zweitvertretungen. Gegen Bremen haben wir taktisch klasse agiert, genau richtig abgewartet, der Gegner wurde zu Fehlern gezwungen.
Wie kriegen Sie es hin, dass die guten Auswärtsleistungen auch zu Hause bestätigt werden?
Vielleicht ist der Druck zu groß gewesen, wenn nach Fehlern gleich gepfiffen wurde. Noch mal: Ich versuche, die Last von der Mannschaft zu nehmen. Die Jungs sollen Fußball spielen, dabei Spaß haben, nicht an Konsequenzen denken, wenn der Ball neben das Tor geht.
Aber...
... ich weiß auch, wir brauchen langsam Punkte, um aus dem Keller zu kommen. Die Spieler wollen das unbedingt, sie haben in Bremen gesehen, was mit dem nötigen Teamgeist machbar ist.
Was ist mit Dennis Kutrieb? Er sollte bereits gehen, jetzt ist er wieder da. Ich hatte immer ein ordentliches Verhältnis zu ihm. Wir haben viel über seine veränderte Situation besprochen. Er hat oft gefragt, was er wie verbessern kann. Zudem hat er eingesehen, welche Fehler er gemacht hat. Vom Kopf her ist er weiter, jetzt erarbeitet er sich auf dem Platz seine Position.