WSV BORUSSIA: Doch kein Baumann-Protest

Der angekündigte Protest, den der Wuppertaler SV nach der Roten Karte für Verteidiger Karsten Baumann erwägt hatte, wurde fallen gelassen. Baumann erhielt für seinen Zusammenstoß mit dem Kölner Mannschaftsarzt ein Spiel Sperre. Werner Kasper, Trainer der Wuppertaler: "Im Grunde hat Karsten jetzt eine Gelb-Rote Karte abzusitzen. Um eine Einspruchs-Chance zu haben, müsste der Schiedsrichter seine Entscheidung ganz redvidieren. Das macht er nicht." Da durch das Video-Studium auch zwiespältige Eindrücke zutage gefördert wurden, verzichteten die Bergischen auf den Gang zur Gerichtsbarkeit.

Für die Rolle des fehlenden Karsten Baumann kommt gegen Osnabrück Vladi Hyza in Betracht, möglicherweise zaubert der Coach aber noch eine Alternative aus dem Hut: "Ich warte noch ab und überlege." Gegen die hochgewachsenen Lila-Weißen würde sich auch ein Dirk Heinzmann anbieten, doch der Kopfball-Spezialist hat sich nach Rücken- und Muskel-Problemen erst gerade wieder zurückgemeldet. Kasper: "Es ist nicht verkehrt, Dirk für den Fall der Fälle als Alternative parat zu haben." Die in Köln angeschlagenen Markus Bayertz (Adduktoren) sowie Nico Reckert (Knieprellung) konnten bereits wieder ins Training einsteigen, so dass der Fußball-Lehrer nicht das komplette Personal-Konzept umschmeißen muss. Kasper: "Gegen Osnabrück wird es am Freitag eine Änderung im Abwehrbereich geben, ansonsten schicken wir die gleiche Truppe raus, die auch beim 1:1 in Köln gespielt hat."

Den Vergleich "David gegen Goliath" kann "WK" nicht unbedingt unterschreiben. "Meine Mannschaft besitzt auch ein gewisses Niveau. Du hast eigentlich immer eine Chance, ganz gleich, wie der Gegner heißt. Für meine Jungs ist es reizvoll, sich mit so einem Aufstiegs-Aspiranten zu messen."

Vor den erwarteten 4.000 Zuschauern, darunter etwa 1.000 Anhänger des VfL, rechnet der Wuppertaler Coach mit einem heißen Schlagabtausch. "Das wird am Freitag ein stimmungsgeladener Klassiker. Zwischen Osnabrück und uns gibt es gewisse Parallelen. Zu Saisonbeginn kam mit Pele Wollitz ein neuer Trainer, dazu wurden neue Spieler geholt, die Erwartungshaltung ist sehr groß, aber es kann eben nicht von 0 auf 100 gehen." Kasper ergänzt: "Wenn Osnabrück ein Mal ins Rollen kommt, dann traue ich der Mannschaft eine ähnliche Rolle zu wie sie Essen im letzten Jahr inne hatte. Ich hoffe aber, dass der Knoten nicht ausgerechnet gegen uns platzt."