F. DÜSSELDORF - Neumeyer will die neue Welt erobern

Während mit Thomas Hoersen ein "Oldie" versucht, bei der Fortuna anzuheuern, gibt auf der anderen Seite mit Andreas Neumeyer ein Youngster Gas, um die Regionalliga zu erobern. Der Transfer des Mannes aus Fürstenfeldbruck (Bayernliga) wurde vom Düsseldorfer General Manager Fußball Thomas Berthold bereits vor Wochen bestätigt, am Freitag wurde der Vertrag endgültig unterschrieben. Heimisch fühlt sich der 19-Jährige jedenfalls schon in der neuen Heimat. "Ich bin in die Wohnung von Anthony Roche gezogen. Die hat mir gleich gefallen", berichtet der Stürmer, der zum ersten Mal von zu Hause weg ist. "Das macht mir nichts, war nur eine Frage der Zeit." Fasst wäre er schon früher ausgezogen und zwar nach Italien. "Massimo Morales wollte mich einmal nach Varese in die dritte italienische Liga holen", erinnert sich Neumeyer, "das war kurz bevor Morales nach Düsseldorf wechselte."

Jetzt arbeiten die beiden also doch noch zusammen. Und eines hat der Italiener dem Talent versichert. "Mir wurde gesagt, ich sei keineswegs nur ein Kaderauffüller." Aber wo will der Bayer sich einen Platz erkämpfen? "Natürlich spiele ich am liebsten im Sturm. Allerdings bin ich zuletzt in Fürstenfeldbruck überall zum Einsatz gekommen. Als linker Verteidiger, in der Mitte und natürlich ganz vorne." Vor der Station in der Bayernliga kickte Neumeyer in der Jugend von 1860 München, sah dort aber keine Chance auf eine positive Entwicklung. "Die Profis hatten einen 25er Kader, da ging damals nichts."

Das soll sich bei den Kö-Städtern ändern. Zunächst wurde ein Vertrag über ein Jahr abgeschlossen, der aber nicht das Ende der Fahnenstange bedeuten soll. "Natürlich erhoffe ich mir in der ersten Spielzeit soviel Einsätze wie möglich. Für mich ist es ein Lernjahr, dem hier weitere folgen sollen." Denn eins ist klar: Als der Anruf der Fortuna kam, gab es kein Zögern. Neumeyer: "Die Entscheidung war leicht. Ich wusste, wenn da was geht, mache ich das sofort."

Und jetzt gilt es, die Ansprüche von Morales zu befriedigen, natürlich auch die Disziplin, hart zu arbeiten. "Kein Problem", schießt es aus dem Stürmer heraus, "in der Jugend bei Augsburg und 1860 habe ich gelernt, mich diszipliniert zu verhalten." Schließlich hat der Neu-Fortune nach dem ersten Training mit Sichtkontakt zur Arena-Baustelle Hunger bekommen. "Das begreife ich noch gar nicht. In Fürstenfeld habe ich vor maximal 100 Zuschauern gespielt und jetzt das. Auch Journalisten beim ersten Training sind mir bisher völlig fremd gewesen."

Eine neue Welt, die sich dem Allrounder auftut. Im heute beginnenden Trainingslager in Italien will sich der Single empfehlen, um diese Welt zum Dauerzustand zu machen. Am liebsten als Attacke-Kandidat, aber das kann er bei einem gemütlichen Plausch mit Morales in Südtirol bereden. "Es wurden bereits viele Einzelgespräche angekündigt", verrät Neumeyer, "da werde ich mit dem Coach besprechen, wo ich eingeplant bin und wo meine besonderen Stärken liegen."