Was tun? Nur einen Punkt holten die Amateure von Borussia Dortmund aus den vergangenen sieben Anläufen, der angestrebte zweite Tabellenplatz ist bereits in unerreichbare Ferne gerückt. "Bei uns", bilanziert Trainerfuchs Horst Köppel, "bei uns ist zurzeit der Wurm drin."
In Wattenscheid blieben die Schwarz-Gelben über die gesamten 90 Minuten weitgehend harmlos, zwei nennenswerte Torszenen durch Wood (Pfosten) und Seggewiß (unbedrängter Kopfball), dazu eine strittige Strafraum-Szene, in der Talent Kosi Saka am Hemd gezupft wurde. Co-Trainer Ingo Preuß: "Sein Trikot wurde einen halben Meter länger, das Ding hätte man pfeifen können." Beim Stande von 3:0 wäre es aber nur noch Kosmetik gewesen. Preuß: "Natürlich sind wir nach so einem Resultat deprimiert. Wir haben die ganz jungen Leute rausgenommen, weil wir verhindern wollten, dass sie mit untergehen. Das wäre nicht gut gewesen." Kritik wollte der Gymnasial-Lehrer Richtung Offensive keineswegs abfeuern. "Kosi Saka und Mehmet Akgün haben sich sehr gut bewegt und hatten gute Aktionen, ihnen kann man absolut keinen Vorwurf machen."
Chef-Trainer Horst Köppel analysierte: "Wir sind momentan nicht in der Lage, ein Spiel für uns zu entscheiden. Wenn Du keinen Lauf hast, dann bekommst Du solche Tore wie wir beim 1:0. Wir versuchen trotzdem weiter alles, obwohl uns Leute fehlen. Ich hoffe, dass wir noch das eine oder andere Mal mit stärkerer Mannschaft spielen können." Köppel beim Blick auf das Leistungs-Niveau ohne Umschweife: "Beim einen oder anderen reicht die Klasse nicht für die Regionalliga."
Team-Kapitän Deniz Sahin kam verständlicherweise niedergeschlagen aus der Kabine. "So geht's im Fußball. In der Hinrunde lief es für uns glänzend, jetzt befinden wir uns in einer negativen Phase. Zum Glück haben wir schon viele Punkte, aber einen Sieg benötigen wir noch, um ganz sicher zu gehen." Der langjährige Führungsspieler hält den Zeitpunkt für eine besondere Maßnahme durchaus für angebracht. "Ich denke schon, dass wir uns mit der Mannschaft in den nächsten Tagen Mal zusammen setzen, um die ganze Sache zu analysieren."
Kämpferherz Olli Risser störte vor allem, "dass wir nach dem zweiten Wattenscheider Tor schon aufgegeben haben." Der Defensiv-Mann: "Wenn Du insgesamt nicht kompakt stehst, dann bekommst Du die Hütte voll. Bei einem Gegentor gehen bei uns viele Köpfe runter, das darf eigentlich nicht sein. Sicherlich handelt es sich dabei auch um einen Lernprozess." Oliver Risser ballt trotz der Talfahrt die Faust: "Im Moment fehlt ein Tick, aber wir werden weitermachen. Jetzt zu resignieren, wäre der falsche Weg."