Friedhelm Runge, hätten Sie damit gerechnet, dass das Gerüst des neuen Teams so schnell stehen würde? Das hat sich in den letzten Tagen abgezeichnet. Ob wir damit zufrieden sein können, wird sich aber erst am Ende der Saison zeigen. Es hängt auch davon ab, wie schnell die umgebaute Truppe zusammenfindet.
Wie viele Neue sollen denn noch kommen? Wir wollen insgesamt 18 bis 22 Mann unter Vertrag stehen haben. Aber es kann noch einige Zeit vergehen, bis die Mannschaft endgültig steht. Dabei werden doch in den nächsten Tagen noch weitere Transfers unter Dach und Fach gebracht... Aber es gibt ja auch immer Spieler, die höherklassig spielen wollen und sich dann verpokern. Auch da rechnen wir uns noch etwas aus. Wenn uns etwas Gutes in den Schoß fallen würde, hätten wir schließlich nichts dagegen.
Ist auch noch ein Knallertransfer denkbar? Das muss sich ergeben, das kann man schlecht vorhersagen. Wie sieht denn die Zielvorgabe nach derzeitigem Stand aus? Wir wollen oben mitspielen, und zwar mit einer jungen Mannschaft, die von erfahrenen Akteuren gestützt wird. Die Jungen sollen befreit aufspielen, dann verzeiht man ihnen auch Fehler. Das Wichtigste ist, dass unser Stadion am Zoo wieder eine Festung wird.
Das klingt nicht so, als ob man Platz Eins anpeilt... Für ganz oben bräuchte man schon einiges, da wollen viele hin. Zunächst geht es darum, die Fans zu versöhnen und Wiedergutmachung für die vergangene Saison zu betreiben.
Wie kam es zu der Entscheidung, Achim Weber als Geschäftsführer wieder fest mit ins Boot zu nehmen? In den letzten zwei Jahren war ich kaum da, weil ich aufgrund der weltweiten Umsatzeinbrüche viel mit meiner Firma beschäftigt war. In dieser Zeit haben wir mit dem selben Etat den Abstieg hingekriegt, mit dem wir zuvor noch um den Aufstieg gespielt haben. Das zeigt doch, dass ich einen Ersatz besorgen musste, wenn ich mich schon selbst so wenig kümmern konnte.
Der Etat ist eh ein heikles Thema, oder? Wir planen mit zwei Millionen Euro für den Gesamtverein. Vor Kurzem hatten wir den gerade einmal zu 60 Prozent gedeckt. Die Situation hat sich deutlich gebessert, aber trotzdem sind wir noch längst nicht am Ziel.