„So nutzt uns der Sieg vor einer Woche in Mainz nichts, wir hätten nachlegen müssen“, schob S04-Keeper Mohamed Amsif Frust.
Der Jungprofi war allerdings an der erneuten Heimpleite in Wanne-Eickel nicht schuldlos. Beim zwischenzeitlichen Kopfballtreffer des Ex-Schalkers Mathias Abel zum 3:0 für die Pfälzer schaute Amsif nur zu. „Mo spielt, weil wir aufgrund der Verletzung von Nuri Can momentan in Lars Unnerstall nur einen anderen Torwart haben. Und wenn ich einen Mann von oben anfordere, dann läuft er auch von Anfang an auf“, begründete Trainer Michael Boris die Maßnahme. Wie er es macht, ist es auch fast egal, denn sowohl Amsif als auch Unnerstall schossen in den vergangenen Wochen regelmäßig Böcke. Diese Patzer sind allerdings längst nicht der alleinige Grund, warum die Gelsenkirchener auch unter ihrem neuen Coach nicht von der Stelle kommen und auf dem vorletzten Platz kleben bleiben.
Kein Wunder, dass aus dem kleinen Schalker Fanblock unter den nur 170 Zuschauern erste „Boris raus!“-Rufe zu hören waren. Der Trainerwechsel im königsblauen Unterbau hat noch nicht gefruchtet. Vier Punkte aus fünf Partien sind die bescheidene Bilanz des 34-Jährigen. Vielleicht ist es in dieser Lage ganz gut, wenn seine Mannschaft am Dienstag zum Nachholspiel in Lotte muss. Beim Tabellenzweiten erwartet man nämlich nicht all zu viel von Schalke. „Eigentlich ist es egal, ob wir zu Hause oder auswärts antreten, die Konzentration muss einfach stimmen. Mit so einer Einstellung wird es aber schwer die Klasse zu halten“, gab Boris zu. „Unser Ziel war, Kaiserslautern mit unten reinziehen, das ist leider nicht geglückt.“
Sein Kollege Alois Schwartz durfte hingegen aufatmen, nachdem Christian Erwig und Bogdan Müller die vermeintlich klare Führung seiner Elf durch zwei Tore des früheren Schalkers Mario Klinger fast noch egalisiert hätten. „Wir haben uns das Leben am Ende unnötig schwer gemacht“, befand Lauterns Coach.