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Saarbrücken - RWE 1:1
Zwischen Hoffen und Hadern

RWE: 1:1 beim Spitzenreiter
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Die Partie in Saarbrücken sollte zur Nagelprobe des Aufschwungs bei Rot-Weiss Essen werden. 1:1 lautet das Ergebnis und sie einzuordnen, ist nicht ganz einfach.

Zwar konnten die Gäste den Abstand auf den Spitzenreiter nicht verkürzen, unterstrichen mit einer kämpferisch überzeugenden Leistung aber den positiven Trend der letzten Wochen. Vor 4787 Zuschauern im Saarbrücker Ludwigspark konnten die Hausherren zwar mehr Spielanteile für sich reklamieren, scheiterten dabei jedoch regelmäßig an mangelnder Durchschlagskraft. Mehr als zahllose Freistöße und Eckbälle konnten das Team von Dieter Ferner nicht verbuchen.

Cleverer stellten sich da die Gäste an. Die Saarbrücker Abwehr hatte sich nach einem langen Ball schon auf einen Abstoß eingestellt. Doch der flinke Alassane Ouedraogo kam, ersprintete sich das verloren geglaubte Spielgerät, sah Chitsulo und der 1,69-Meter-Mann nutzte den üppigen Freiraum im Saarbrücker Strafraum per Kopfball zum 1:0 (19.).

So musste Ferner einräumen: "Im ersten Durchgang hatte Essen mehr Chancen, daher ging die Führung in Ordnung." Danach legten die Gäste aber einen Zahn zu. RWE konnte nur noch reagieren. Das galt zum einen für die Mannschaft, die sich vornehmlich auf die Arbeit in der eigenen Hälfte konzentrierte. Vor allem aber musste das Trainerduo puzzeln. Bartosz Broniszewski musste mit einer Zerrung in der Kabine bleiben, später war auch noch für Markus Kurth Schluss. Sebastian Zinke und Giovanni Cannata kamen rein, konnten aber ihrer Position gemäß nicht die befreienden Offensivimpulse setzen.

Ohne wirklich zwingend zu werden, umzingelten die Saarbrücker zunehmend defensive Essener und sammelten immerhin weiter fleißig Freistöße und Ecken. Dass Marcus Mann dann in der Schlussphase doch noch zur rechten Zeit den Kopf in eine Freistoßflanke hielt (79.), war beinahe erwartbar. "Das Überzeugendste war aber, wie wir nach dem Tor reagiert haben", befand RWE-Coach Uwe Erkenbrecher. Der Gegentreffer funktionierte als Halali zu einer Essener Schlussoffensive, die es in sich hatte.

Zunächst kam Daniel Chitsulo elfmeterverdächtig zu Fall (84.), dann hämmerte Heinzmann aus wenigen Metern den Ball aufs Saarbrücker Tor, doch Enver Marina lenkte das Geschoss mit einem bemerkenswerten Reflex noch an den Querbalken. "Ich will da nicht von Pech sprechen, aber uns fehlt einfach das nötige Glück, um so ein Spiel dann noch mal für uns zu entscheiden", glaubt Aussen. Mehr noch stieß dem Duo jedoch das mögliche Foul an Chitsulo auf: "Man hat gesehen, dass die Regionalliga doch schon ein recht hohes Niveau aufweist. Leider hinken die Unparteiischen da manchmal etwas hinterher", bemerkte Erkenbrecher. Dass sich Mike Wunderlich nach einem taktischen Foul in der Nachspielzeit die Gelb-Rote Karte abholte, verschärft zudem die Personalsorgen.

Dennoch - auch wenn ein Sieg möglich gewesen wäre und wohl auch die zartesten Aufstiegshoffnungen damit passé sind, können die Rot-Weissen aus Saarbrücken viel Zuversicht mitnehmen. Das sechste ungeschlagene Spiel in Folge, dabei 14 von möglichen 18 Punkten und ein erneut grundsolider Auswärtsauftritt beim Spitzenreiter sollten dafür Anlass genug sein.

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