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Rot-Weiss Essen
"Selbstfindungstrip" ins Saarland

RWE: "Selbstfindungstrip" ins Saarland

Wie schlägt sich RWE ohne Mölders, wie machen sich die Neuen und wohin geht die Reise überhaupt? Zunächst einmal nach Saarbrücken, so viel ist zumindest klar.

Knapp 350 Kilometer sind es von Essen bis ins Saarland. Doch RWE erwartet am Samstag eine Reise ins Ungewisse. Zuerst einmal ist noch immer nicht abzusehen, ob die Partie beim 1. FC Saarbrücken überhaupt stattfinden kann. Die Tendenz geht zwar dahin, dass gespielt werden kann, dennoch wird die Fahrt zum Tabellenzweiten zum Selbstfindungstrip.

Denn gleichwohl das Trainerduo sich alle Mühe gab, dem Wetter zu trotzen: Den spielerischen Feinschliff haben die widrigen Bedingungen ruiniert. Uwe Erkenbrecher klagt: „Die Systematik hat gefehlt. Das heißt zum Beispiel, dass wir aus organisatorischen zu früh gegen zu starke Gegner spielen mussten.“ Immerhin, körperlich sei die Mannschaft fit, „in anderen Dingen ist es noch ein bisschen wacklig, wohin es geht.“

Sascha Mölders (Foto: firo).

Eine der wichtigsten Fragen: Wie steckt die Mannschaft den Verlust von Goalgetter Sascha Mölders weg? Erkenbrecher möchte das Thema am liebsten nicht so hoch hängen. „Denn die Mannschaft hat, genau wie wir Trainer, gemerkt, dass Sascha nicht mehr zufrieden mit seiner Situation bei Rot-Weiss Essen war, daher wollen wir ihm nun auch nicht hinterherweinen.“ Wie sich das Team ohne den zentralen Angreifer macht, könne man freilich frühestens nach dem Saarbrücken-Match beurteilen.

Der Tabellenzweite eignet sich hervorragend als Prüfstein des eigenen Leistungsniveaus. Gute Erinnerungen hat bei den Rot-Weissen niemand an den Traditionsverein aus dem Südwesten. In der Hinrunde kam das Team von Trainer Dieter Ferner arg gebeutelt an die Hafenstraße: Zum Auftakt setzte es zwei Niederlagen und 1:9 Tore. Der Rest ist Geschichte: Der Aufsteiger trat mit drei Punkten im Gepäck die Heimreise und eine Aufholjagd an, die sie bis zur Herbstmeisterschaft führen sollten. „Die haben sich nicht verrückt machen lassen und einfach ihren Stiefel runtergespielt“, weiß Ralf Aussem.

Und so haben sich die Vorzeichen vor der zweiten Begegnung der beiden Mannschaften mittlerweile umgekehrt: Saarbrücken geht als Favorit in die Partie. „Das ist ein ähnliches Kaliber wie die Sportfreunde Lotte, daher wird es wichtig, dass wir da anders auftreten als bei den Sportfreunden“, fordert Erkenbrecher. Dennoch, oder vielleicht gerade deshalb, ist er überzeugt, beim Tabellenzweiten punkten zu können: „Wichtig ist, dass wir erstmal so spielen, dass wir für Punkte infrage kommen. Aber solange wir nicht gegen zwölf Mann spielen, müssten wir eigentlich einen Sieg schaffen können. Ein guter RWE kann überall etwas holen.“

Zumal mit den Neuen zusätzliche Qualität ins Team gekommen sei, auch wenn die komplizierte Vorbereitung es schwer gemacht habe, die Zugänge vernünftig zu integrieren. Nichtsdestoweniger dürfen sich alle Hoffnungen auf die Startelf machen. Darauf angesprochen grinst Aussem jedenfalls nur vielsagend. Deutlicher wird er da schon bei der Frage, was die weite Reise einbringen soll: „Wir fahren natürlich vier Stunden, um die Punkte nicht abzuliefern. Wir wollen nach Möglichkeit etwas mitnehmen.“ Schließlich will man auf dem Selbstfindungstrip ja etwas vorfinden, das sich sehen lassen kann.

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