Aufsteiger
Lange warteten die Anhänger des VfL vergeblich auf Spieler aus dem eigenen Unterbau, die im Profikader eine Chance erhielten. In jüngster Zeit allerdings vergrößerte sich die Durchlässigkeit zwischen Profikader und Nachwuchsabteilung enorm. So durften im Laufe des vergangenen Halbjahres Andreas Luthe, Mirkan Aydin und Roman Prokoph ihr Bundesligadebüt feiern. Eine hervorragende Entwicklung nahmen auch Michael Esser, der nach Luthes Beförderung auf konstant hohem Niveau hielt, sowie Marc Rzatkowski und Philip Semlits, die beide aus der eigenen Jugend kamen und sich auf Anhieb als Stammspieler etablierten. Mit sechs Treffern ist Rzatkowski der beste Torjäger des VfL.
Absteiger
Trotz der tadellosen Hinserie blieben einige Akteure hinter den Erwartungen zurück. So konnten sich die Zugänge Christoph Caspari, Nurdin Hrustic und Salvatore Bari aufgrund hartnäckiger Verletzungen bisher noch nicht als die erhofften Verstärkungen präsentieren. Der größte Pechvogel war aber sicherlich Kevin Vogt. Der Youngster, der im Vorjahr unter Marcel Koller sogar schon Bundesligaluft geschnuppert hatte, konnte aufgrund zahlreicher Blessuren lediglich sechs Partien für die Michaty-Elf bestreiten. Ebenfalls überhaupt nicht auf die Beine kamen Alexander Neumann und Gianluca Zavarise.
Problem
So erfrischenden Fußball die VfL-Reserve über weite Strecken spielte, in den entscheidenden Momenten offenbarte sie doch, dass sie noch nicht gefestigt genug ist. So wie bei der 0:1-Niederlage in Saarbrücken. Eine große Gelegenheit, den Abstand zur Spitzengruppe zu verkürzen, vergab der VfL im letzten Spiel vor der Winterpause, als es gegen die Sportfreunde Lotte ein 0:2 setzte - und dies ausgerechnet im revierpower-Stadion, wo der „kleine VfL“ kurioserweise noch auf seinen ersten Punktgewinn wartet, während man in der Wattenscheider Lohrheide, der eigentlichen Heimstätte, noch ungeschlagen ist. Ein weiteres Problem: Mit Kapitän und „Leader“ Roman Prokoph wird der Michaty-Elf nach seiner Beförderung in den Profi-Kader der wichtigste Spieler in der Rückrunde fehlen.
Zukunft
Bisher spielte der VfL eine hervorragende Runde, blieb von größeren Rückschlägen verschont. So gut kann es im neuen Jahr eigentlich nicht weitergehen. Doch selbst wenn die Bochumer in der Rückrunde nicht an diese guten Leistungen anknüpfen sollten, so wirkt der Kader stark genug, um sich im oberen Drittel festzubeißen. Zumal das Aufegbot im Winter durch Laurenz Wassinger von der DJK TuS Hordel noch einmal verstärkt wurde, Eine Platzierung zwischen Rang vier und sechs sollte für die Elf Nico Michatys herausspringen.