Der VfB-Trainer kann nicht verstehen, warum sich seine Elf derart kampflos ergeben hat. „Wir haben nur eine gelbe Karte in einem Auswärtsspiel auf schwerem Boden gesehen“, sieht sich der Coach in den nackten Zahlen bestätigt.
Während der SCW ums Überleben gefightet hat, sind die Mülheimer Spalier gelaufen. „Ich bin der einzige Speldorfer, der sich verletzt hat“, hat Wißel bei seinem Wutausbruch a la Jürgen Klinsmann eine Fußprellung davon getragen. „Meine Familie hätte mich bei diesem cholerischen Anfall nicht wiedererkannt. Aber das ist mir auch mit meinem Team so ergangen.“
Denn der ehemalige Essener Rot-Weisse kann die Lethargie nicht verstehen. „Vielleicht ging bei meinen Jungs das Gerücht herum, dass die Herner die Grippe haben“, meint Wißel sarkastisch und legt nach: „Denn wir haben nur Abstand gehalten. Aber am Dienstag hat beim Training niemand fehlt. Weil die Inkubationszeit abgelaufen ist, haben die Spieler ihr Ziel, sich nicht anzustecken, erreicht.“
Während das Team für den neuerlichen Blackout schwitzen musste, hat Wißel die Ursachenforschung aufgenommen. „Es ist schade, dass uns immer erst jemand auf die Glocke hauen muss, bis wir beißen. Aber wir haben nicht die Führungsspieler, die das Heft auch mal in die Hand nehmen. Wir haben zwar eine erfahrene Truppe, aber nur ruhige Akteure.“ Dabei haben die Kicker in Wißel doch jemanden, der weiß, wie man auch mal austeilt. „Aber die Leute müssen es endlich auch mal kapieren“, hofft der Ex-Krayer auf einen Lerneffekt.
Schließlich erwartet die Mülheimer noch eine Menge Arbeit. Wißel blickt voraus: „Aus den nächsten fünf Spielen benötigen wir mindestens neun Punkte. Wir haben ja nur noch Duelle gegen Mannschaften aus unserer Tabellenregion vor uns. Deshalb ist das durchaus machbar.“
Vorab tippt er schon zusammen mit RS den aktuellen Spieltag: