Sebastian Stein musste wegen eines Muskelfaserrisses im Oberschenkel nach einer guten Stunde in die Kabine. Der offensive Mittelfeldspieler, der den rotgesperrten Issa Issa glänzend vertrat, wird mindestens zwei bis drei Wochen ausfallen.
„Das ist ein schwerer Schlag für uns“, stöhnte Joachim Krug. Nicht nur der Sportliche Leiter der HSV hätte im Endspurt im Kampf um den Klassenerhalt gerne alle Mann an Bord. Doch nachdem der Libanese Issa seine Truppe vor einer Woche wegen einer Unbeherrschtheit selbst geschädigt hatte, scheint sich in Hamm nun auch noch das Verletzungspech aus der Hinserie fortzusetzen.
Auch der vor allem wegen seiner Schnelligkeit schmerzlich vermisste Kevin Lanzendörfer war in dieser Woche noch keine Alternative. „Mal sehen, ob es schon am Sonntag gegen Duisburg für ihn reicht“, hofft Krug auf den für Konter spezialisierten Stürmer.
Wie lange Issa für seine Beleidigung gegen den Bonner Samet Atulahi brummen muss, ist noch nicht raus. „Wir warten auf den Bescheid von Staffelleiter Rolf Thiel. Issa ist kein Wiederholungstäter. Auch wenn er da eine große Dummheit begangen hat, dürfte die Sperre nicht länger als die üblichen vier Wochen ausfallen“, baut Krug darauf, dass Schiedsrichter Kevin Music keinen Sonderbericht angefertigt hat.
Der Unparteiische aus Herne hatte sich durch Issa beleidigt gefühlt, war aber vom HSV-Kapitän nicht gemeint worden. Wegen der verschärften Situation im Abstiegsrennen haben die Hammer Verantwortlichen die Gespräche mit den Spielern für die kommende Serie hinten an gestellt.
„Die Jungs wissen, dass sie sich auf unsere Zusagen minutiös verlassen können. Daher ist es auch gar kein Problem, wenn wir die Unterschriften erst dingfest haben, wenn der Ligaverbleib sicher ist“, vermeldet Krug. „Die meisten Spieler haben bereits signalisiert, dass sie bleiben werden. Allerdings fragen viele, mit welchem Trainer wir in die Zukunft gehen“, würde Krug gerne mit Coach Hans-Werner Moors weitermachen.