Wer mit der jeweiligen Serie besser leben kann, liegt auf der Hand: Für die Zweitgarnitur des SC Preußen Münster ist der Auswärtssieg in Wattenscheid der fünfte Sieg in Folge - für die SG Wattenscheid 09 nun die dritte Niederlage nacheinander.
In einem hochklassigen, unterhaltsamen Oberliga-Spiel war es wieder die zweite Hälfte, wie schon beim 3:4 gegen den SV Schermbeck oder zuletzt beim 1:4 in Verl, die das Spiel zu Ungunsten der SGW 09 kippte. SGW-Trainer Christopher Pache relativiert: "Klar könnte man den Jungs immer wieder sagen: Zweite Halbzeit, zweite Halbzeit! Aber in meinen Augen lag es diesmal nicht an der zweiten Halbzeit."
Pache sah eine gute erste Hälfte seiner Spieler - nach starken Anfangsminuten der Münsteraner glich Robert Nnaji zum verdienten 1:1-Halbzeitstand aus. Pache über Hälfte eins: "Wir haben ein sehr gutes Oberliga-Spiel gesehen. Die Anfangsphase ging an Münster. Hinten raus haben wir aber dann das Heft des Handelns in die Hand genommen und den verdienten Ausgleicht gemacht."
Doch zur zweiten Hälfte bewies Kieran Schulze-Marmeling, Trainer der Münsteraner Zweitvertretung, ein gutes Händchen: Er wechselte Till Hausotter und später Benjamin Evers ein, die mit ihren Treffern den Sieg für Münster sicherten. "Eigentlich kommen wir sehr gut aus der Kabine. Aber das Momentum mit den Einwechselspielern war dann auf Münsteraner Seite", sagte Pache.
Evers versenkte mit einem seiner ersten Ballkontakte die Kugel aus großer Distanz - ein Traumtor, das Münster Rückenwind gab. Mit dem Selbstvertrauen der erfolgreichen letzten Wochen und der erneuten Führung im Rücken war es dann schwer, Münster zu schlagen.
Pache lobte zwar seine Schützlinge, sie seien "jung, gierig und hungrig", ärgerte sich aber auch über die Gegentore: "Wir haben unnötige Ballverluste. Auch das 0:1 war unnötig, wo wir unsauber hinten raus spielen. Beim zweiten Gegentor nimmt er den natürlich perfekt."
In der Tabelle hat sich durch die Niederlage nicht viel getan. Pache würde eine Erfolgsserie, wie der Gast aus Münster sie hat, aber sicherlich mit Kusshand nehmen. "Münster hat gerade den Flow. Wenn unsere Mannschaft in den Flow kommt, dann werden wir ein anderes Gesicht zeigen", versprach er. Gegen Tabellennachbar Erkenschwick, die im Oktober kein Spiel gewinnen konnten, kann sich Wattenscheid am Sonntag (3. November, 14 Uhr) einen solchen Flow erarbeiten.