Die neu gegründete Zweitvertretung des Bundesligisten VfL Bochum ist derzeit Spitzenreiter der Oberliga Westfalen. Mit 19 erzielten Treffern führen die Bochumer die Statistik der besten Offensive ebenfalls deutlich an. Ein Grund dafür ist, dass mit Semin Kojic der zweitbeste Torschütze des Wettbewerbs für Blau-Weiß auf Torejagd geht.
Einst als großes Nachwuchsjuwel in der Schalker Knappenschmiede gehandelt, führte ihn sein Weg im Sommer an die Castroper Straße. Und dort läuft es rund: Das VfL-Reserveteam hat seit dem ersten Spieltag nicht mehr verloren und in den sieben darauffolgenden Spielen bislang 17 Punkte erkämpft. Erst kürzlich verriet Cheftrainer Heiko Butscher, dass er mit dieser steilen Entwicklungskurve selbst nicht rechnete.
Stürmer Kojic erklärt das Geheimrezept: „Wir haben sowohl viele junge als auch erfahrene Spieler im Kader. Zum Beispiel Dennis Grote, der den Jüngeren hilft und sich um sie kümmert. Dazu Spieler im Alter zwischen 25 und 28, die sich gerade in einer Übergangsphase befinden. Die Mischung und Harmonie im Team stimmt einfach. So wie es gerade läuft, muss es auch weitergehen.“
Für den Angreifer persönlich hat sich der Wechsel voll bezahlt gemacht. Kojic trifft wie am Fließband, hat nach den wenigen Wochen bereits sieben Tore und einen Assist auf dem Konto. Doch warum funktioniert er so gut im Butscher-System?
„Wir sind eine komplett neue Truppe, in der es intern top läuft. Wenn die Mannschaft als Kollektiv funktioniert, dann kann auch jeder Einzelne seine Top-Leistung abrufen. Meine Aufgabe ist klar definiert: Tore schießen. Das klappt aktuell ganz gut“, erklärt der Deutsch-Montenegriner.
Tatkräftig unterstützt wird er dabei vom namhaften Mittelfeld des VfL, bestehend aus Profi-Leihgaben wie Agon Elezi und Mats Pannewig, die ihn mit Bällen in die Spitze füttern. In der Rückrunde der vergangenen Saison scheiterte Kojic mit dem ASC 09 Dortmund nur knapp am Aufstieg. Der anschließende Schritt zum VfL war gut überlegt. Diese Station soll bestenfalls als Sprungbrett dienen, denn der ehrgeizige 19-Jährige verfolgt weiterhin den Traum einer Profikarriere:
„Ich bin ein Kind des Ruhrgebiets und habe meine ganze Jugend hier in der Region gespielt. Jetzt wollte ich einfach mal den Schritt in die zweite Mannschaft wagen, weil ich immer noch das Potenzial in mir sehe und weiterhin an mich glaube. Der Weg über eine zweite Mannschaft führt manchmal schnell nach oben. Gerade liegt der Fokus aber absolut auf der U21. Alles Weitere kommt dann mit der Zeit.“